Petersilie
(Petroselinum
Hoffm.),
Gattung aus der
Familie der
Umbelliferen,
[* 2] ein- oder zweijährige
Kräuter mit dreifach
gefiederten Blättern, keilförmigen bis fadenförmigen
Segmenten, wenigblätterigen
Hüllen, vielblätterigen
Hüllchen, weißen
oder gelblichen
Blüten und eiförmiger, kahler, seitlich zusammengedrücktem fast zweiknöpfiger
Frucht.
Wenige
Arten. Die gemeine (Petersilie
sativum
Hoffm.), zweijährig, mit rübenförmiger, fleischiger
Wurzel,
[* 3] 0,5-1 m hohem, verästeltem,
stielrundem, gestreiftem
Stengel,
[* 4] etwas glänzenden, kahlen, oberseits dunkelgrünen, unterseits hellen, dreifach fiederteiligen
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Blättern mit keilförmigen, eingeschnitten gesägten Blättchen, die obern doppelt bis zuletzt einfach dreizählig mit lanzettlichen
bis lineal-lanzettlichen Segmenten. Die Blüten sind grüngelblich, die Hüllen ein- bis zwei-, die Hüllchen sechs- bis achtblätterig.
Die Petersilie
wächst in Südosteuropa wild, wurde schon im Altertum medizinisch benutzt, und Karl d. Gr. befahl ihren Anbau
in den kaiserlichen Gärten. Jetzt ist sie das gebräuchlichste Küchengewürz.
Sie gedeiht am besten in humosem Sandboden, und man säet sie im Herbst, April und Juni in Reihen, wobei man aber auf Spannenweite
nicht mehr als 25 Körner nehmen darf. Als Schnittpetersilie
ist besonders die krause Petersilie zu empfehlen, weil
bei dieser eine Verwechselung mit der Hundspetersilie (Aethusa cynapium) nicht vorkommen kann. Letztere stellt sich am häufigsten
auf dumpf liegenden Beeten ein, und auf sie sind die meisten Schierlingvergiftungen zurückzuführen.
Man unterscheidet sie aber von junger Petersilie
ganz sicher durch den Geruch. Als Wurzelgewächs säet man die Petersilie
recht früh
und stellt die Pflanzen nach und nach beim Jäten und Behacken fußbreit voneinander. In beiden Fällen verträgt die Petersilie
dumpfe
Lage, wo der Boden recht frisch bleibt. Die Samengewinnung ist einfach. Man kann in geschützter Lage Pflanzen, welche man in
Fußweile gezogen hat, im Garten
[* 6] stehen lassen, wenn man sie bei strenger, trockner Kälte mit Stroh bedeckt.
Die Wurzeln schmecken süßlich und gewürzhaft u. werden ebenfalls als Gewürz und Gemüse benutzt. Sie waren früher, wie
das Kraut und die Früchte, offizinell. Die Wurzel diente als harntreibendes Mittel, das Kraut gegen Augenkrankheiten
[* 7] etc. Das
aus den Früchten gewonnene ätherische Öl (0,8-3,2 Proz.)
oxydiert sich sehr leicht; außerdem enthalten die Samen
[* 8] Apiol, ein farbloses, stark nach Petersilie
riechendes, scharf schmeckendes,
nicht flüchtiges, in Wasser nicht lösliches Öl, welches als Surrogat des Chinins, auch gegen Neuralgien und Menstruationsstörungen
empfohlen wurde.