Peter III. (König von
Peter
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Peter,
Peter
Spanien und Portugal
* 3
Portugal.der Grausame, König von Castilien und Leon (1350-69), geb. zu Burgos, Sohn Alfons' XI. und der Maria von Portugal, [* 3] ging 1353 mit Blanca, der Tochter des Herzogs von Bourbon, des Vetters König Johanns von Frankreich, eine Ehe ein, obwohl er, wie es heißt, bereits mit der Donna Maria Padilla heimlich vermählt war. Indem er die Verwandten der Padilla zu den höchsten Ämtern erhob, zog er sich die Feindschaft des langjährigen Ratgebers seines Vaters, des Don Juan de Albuquerque zu, der, um seinen Sturz zu rächen, angeblich als Beschützer der von dem König verschmähten Gemahlin an der Erhebung eines Aufstandes der Großen arbeitete.
Nicht nur die Königin-Mutter, sondern auch Heinrich von Trastamara, der älteste der Bastardbrüder des Königs, welcher nach der Krone strebte, stand mit ihm in geheimem Einverständnis. Albuquerque starb aber während des Bürgerkrieges. Der König gewann bald im Lande Kräfte genug, den gefährlichen Aufstand niederzuwerfen. Die Häupter der Verschwörung wurden streng bestraft, die Königin Blanca gefangen gesetzt, den Bastardbrüdern aber Verzeihung zugesagt.
Sevilla [unkorrigiert]
* 4
Sevilla.
Don Fadrique, der Zwillingsbruder des
Grafen von Trastamara, unterwarf sich, dieser selbst aber floh nach
Aragon, wo er den
Krieg gegen seinen
Bruder unablässig schürte. Peter
besiegte den
Grafen von Trastamara im
Treffen von
Najera.
Trastamara entkam nach
Frankreich und König
Peter IV. mußte sich im Frieden von
Calatayud von den
Bastarden lossagen. Im selben
Jahre (1361) starben an der
Pest die Königin
Blanca und Maria
Padilla. Darauf erklärte der König vor den
Ständen in Sevilla
[* 4] seine
Verbindung mit Maria
Padilla für eine rechtmäßige
Ehe und ließ ihre
Kinder, den Infanten Alfonso,
der aber bald nachher starb, und drei
Töchter als thronerbfähig anerkennen.
Jetzt verbanden sich
Aragonien, Navarra und der
Graf von Trastamara, welcher letztere vom Papst und vom König
Karl V. von
Frankreich
unterstützt wurde, zum Kampfe gegen Peter
, der nach Galicien flüchtete und in Coruna nach
Bayonne sich
einschiffte, während sein
Bruder in
Burgos als
Heinrich II. 1300 gekrönt wurde. Doch Peter
wußte den Prinzen Eduard von Wales,
den sog.
Schwarzen Prinzen, für sich zu gewinnen, so daß dieser ein
Heer ausrüstete, um ihn in sein Land zurückzuführen.
Hanc veniam etc. - Han
* 5
Hand.Heinrich II. wagte, im Vertrauen auf die größere Zahl seines Heers, die Schlacht bei Najera April 1367, wurde aber gänzlich geschlagen. Er fand jedoch in Frankreich und Aragonien neue Unterstützung. In der Ebene von Montiel in der La Mancha entschied sich März 1309 der Kampf um die Krone zu Gunsten Heinrichs II., der den Bruder, als er aus Montiel zu entfliehen suchte, mit eigener Hand [* 5] niederstieß.-
Vgl. Mérimée, Historie de Don Pedrѐ Ier (Par. 1805; deutsch Lpz. 1865);
Guichot, Don Pedro I de Castilla (Sevilla1878);
Schirrmacher, Geschichte von Spanien, Bd. 5, (Gotha [* 6] 1890).
Peter
I. (Petrović Njegoš), Vladika (Bischof) von Montenegro [* 7] (s. d., Bd. 11, S. 1014 a. u. b).
Wien
* 11
Wien.Nikolaus Friedrich, Großherzog von Oldenburg, [* 8] Sohn des Großherzogs August und dessen zweiter Gemahlin, Prinzessin Ida, geb. folgte seinem Vater in der Regierung. Nachdem die Herzogtümer Schleswig-Holstein [* 9] 1804 von Dänemark [* 10] getrennt worden waren, trat der Kaiser von Rußland die gottorpischen Erbansprüche an Peter ab, und dieser bemühte sich vergeblich, dieselben beim Deutschen Bunde sowie in Wien [* 11] und Berlin [* 12] geltend zu machen. Durch Vertrag vom trat er sie gegen eine Gebietsentschädigung (Amt Ahrensböck) in Holstein und 1 Mill. Thlr. an Preußen [* 13] ab. Der Bildung des Norddeutschen Bundes und des Deutschen Reichs schloß er sich rückhaltslos an. Im Innern trug er durch eine weise und gerechte Regierung zur gedeihlichen Entwicklung des Landes und zur Hebung [* 14] des Wohlstandes wesentlich bei. Peter ist seit mit der Prinzessin Elisabeth (geb. von Sachsen-Altenburg vermählt, aus welcher Ehe zwei Söhne entsprossen: Erbgroßherzog August, geb. (vermählt mit der Prinzessin Elisabeth, Tochter des Prinzen Friedrich Karl von Preußen) und Prinz Georg, geb.
Könige von Portugal, s. Pedro.
Peter I. (Kaiser von R
* 17
Seite 63.11.I. der Große, Alexejewitsch, Kaiser von Rußland (1682-1725), der Schöpfer von Rußlands Größe, wurde 9. Juni bei Moskau [* 15] geboren. Er war das älteste Kind aus Zar Alexejs zweiter Ehe mit Natalie Naryschkin. Als sein älterer Bruder Feodor III. (1676-82) früh gestorben, sollte Peter, unter den Söhnen Alexejs der einzige körperlich und geistig gesunde, den Thron [* 16] besteigen, seine Mutter die Regentschaft übernehmen und der ältere Halbbruder P.s, Iwan, ein kränklicher und geistesschwacher Prinz, übergangen werden. Allein P.s Halbschwester aus erster Ehe, ¶
9 Sophia, wußte dies zu vereiteln. Ein Aufstand, bei dem sie sich zum erstenmal der Strelitzen bediente, brachte es dahin, daß Iwan und Peter zwar zugleich als Zaren ausgerufen wurden, der Haupteinfluß der Regierung aber an Sophia fiel. Während nun Sophia nach der Alleinherrschaft strebte, bildete sich der junge Zar auf dem Lustschlosse Preobrashenskoje bei Moskau zu seinem großen Berufe aus. Geschickte Ausländer, wie der Artillerieoffizier Franz Timmermann aus Straßburg, [* 18] der Schotte Patrick Gordon (s. d., Bd. 8, S. 164a) und der Genfer Franz Lefort (s. d.), wurden seine Lehrer in Mathematik und Kriegswesen. Durch seine Vermählung mit Eudoria Feodorowna Lopuchin erlangte er unter den großen Familien des Reichs einen bedeutenden Anhang und benutzte nun die unglückliche Führung des Krieges in der Krim [* 19] durch den Günstling Sophias, Wassilij Golizyn, um von diesem und seiner Schwester im Staatsrat, wo er seit 1687 Sitz und Stimme genommen hatte, Rechenschaft über ihre Verwaltung und die Anmaßung des höchsten Titels zu verlangen.
Sophia wandte sich jetzt an die altruss. Partei, deren Mißfallen Peter durch seinen Verkehr mit den Ausländern erregt hatte, und machte durch ihre Strelitzen einen mörderischen Anschlag auf den in Preobrashensk weilenden jungen Zaren. Peter aber, rechtzeitig gewarnt, entfloh nach dem Troizkijkloster und rief den Adel sowie die disciplinierten Truppen unter den fremden Offizieren zu feiner Hilfe herbei. Die Hauptschuldigen wurden ergriffen und zu Tode geknutet oder nach Sibirien verbannt, Sophia selbst wurde in ein Kloster verwiesen. Im Sept. 1689 hielt Peter in Moskau seinen Einzug als Alleinherrscher, obwohl er der Form nach die Mitregentschaft seines Bruders Iwan bis zu dessen Tode beibehielt.
Geschichtskarten von D
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Deutschland.Vor allem schuf er jetzt ein europäisch geschultes Heer, mit dem er zunächst im Innern gegen das Altrussentum eine gesicherte Stellung gewann. Ebenso legte er den Grund zu einer Flotte, welche die Herrschaft auf der Ostsee und dem Schwarzen Meere begründen sollte. Am wurde die türk. Seemacht geschlagen und durch die von Gordon geleitete Belagerung Asow zur Übergabe gezwungen. Im April 1697 trat Peter, nicht als Zar, sondern als Mitglied einer Gesandtschaft, eine Reise ins Ausland an, auf der er die Ostseeprovinzen und Deutschland [* 20] besuchte und in dem Holland.
Orte Saardam sich unter dem Namen Peter Michailow als Arbeiter niederließ, um den Schiffbau zu erlernen. Von dort ging er nach England. Er war in Wien, als ihn die Nachricht von einer neuen Empörung der altruss. Partei, die sich noch auf die Strelitzen stützte, heimrief. Als er Aug. 1698 in Moskau eintraf, hatte Gordon den Aufstand bereits gestillt. Peter hielt nun ein blutiges Strafgericht über die Schuldigen; an 1000 Menschen mußten sterben. Peter selbst soll sich am Foltern und Hinrichten beteiligt haben.
Viele wurden nach Sibirien verbannt, das Korps der Strelitzen aufgehoben. Auch seine Gemahlin Eudoria, die eine Anhängerin des Altrussentums war, ward in ein Kloster gebracht. Es begann nun die Epoche der rücksichtslosesten Reformen. Die Erhebung der öffentlichen Abgaben wurde vereinfacht, die Nationalkleidung beschränkt, die langen Bärte beseitigt, gegen die orient. Abgeschlossenheit der Frauen angekämpft, das Reisen ins Ausland befördert, Straßen und Kanäle angelegt, Buchdruckereien und Schulen gestiftet und dem Aberglauben entgegengewirkt. Peter errichtete den Senat, stiftete zehn Regierungskollegien zur Verwaltung des Reichs, schuf einen neuen Beamtenadel durch die Errichtung des Tschin (s. d.), gab den Städten eine Gemeindeverwaltung, änderte das Gerichtswesen, setzte aber auch die berüchtigte geheime Kanzlei zur Bekämpfung des Widerstandes gegen seine Umformungen ein. Die Raskolniken (s. d.) suchte Peter durch eine milde Behandlung mit den Rechtgläubigen zu versöhnen, das Mönchswesen verbesserte er. Um die Macht des Klerus zu beschränken, ließ der Zar nach dem Tode des Patriarchen Adrian zu Moskau diese Würde unbesetzt, hob sie 1721 ganz auf und vereinigte in sich und dem von ihm geleiteten Allerheiligsten Synod die höchste geistliche und weltliche Macht.
Schweden und Norwegen
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Schweden.Durch August II. von Polen bestimmt, nahm Peter teil an dem Nordischen Kriege gegen Karl XII. von Schweden, [* 21] wurde aber bei Narwa von Karl geschlagen. Während des Krieges legte er den Grund zur Stadt Petersburg, [* 22] das er bald zur bleibenden Residenz erkor. Karls XII. Verweilen in Polen und Sachsen, [* 23] dann sein unglücklicher Zug nach Rußland gaben dem Zaren Gelegenheit, in der Schlacht bei Poltawa die schwed. Armee zu vernichten. Darauf eröffnete er, nachdem er zuvor seinen Triumph in Moskau gefeiert, den Feldzug in Livland [* 24] und Karelien.
Torgel - Tornados
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Torgau.Wiborg [* 25] und Gerhold wurden 1710 erobert, Riga, [* 26] Pernau, Regal durch Vertrag gewonnen und mit diesen Plätzen ganz Livland und Karelien. Eine schlimme Wendung aber nahm im folgenden Jahre der türk. Krieg, den Karl XII. angestiftet hatte. Peter, am Pruth von den fünffach überlegenen Feinden eingeschlossen, verlor hier beinahe Thron und Leben und mußte froh sein, im Frieden am Pruth, gegen die Aufopferung Asows seine Rettung erkaufen zu können. Zur Herstellung seiner Gesundheit ging er hierauf noch im Herbst 1711 nach Karlsbad und feierte auf der Rückkehr in Torgau [* 27] bei der Königin von Polen die Vermählung seines einzigen Sohnes Alexej mit der Prinzessin Charlotte von Braunschweig-Wolfenbüttel.
Seine Vermählung mit Katharina (s. Katharina I.), die bei der Einnahme von Marienburg [* 28] mit weggeführt worden war und deren Treue ihn im türk. Kriege gerettet hatte, feierte er in Moskau, nachdem er ihr 1707 heimlich angetraut worden war. Mitten im Kriege hatte er eine Verschwörung der altruss. Partei zu dämpfen, welche sein eigener Sohn Alexej gegen ihn anstiftete. (S. Alexej Petrowitsch.) Erst nach dem Tode Karls XII. beendigte Peter den Krieg mit Schweden, der ihm im Nystader Frieden 1721 die Abtretung Livlands, Esthlands und Ingermanlands brachte.
Peter II. (Kaiser von
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Seite 63.12.Nach dem Frieden nahm Peter den Titel eines Kaisers aller Reussen an. Wenige Monate später erklärte er seine Tochter Elisabeth für volljährig und bestimmte zugleich daß es dem Herrscher freistehen solle, zur Thronfolge zu berufen, wen er wolle: eine Änderung der Erbfolge, die Rußland viele Erschütterungen bereitet hat. Ein Krieg mit Persien [* 29] 1722-23 erwarb ihm die Städte Derbent und Baku und die Provinzen Gilan, Masenderan und Astrabad. Die Verhütung der Überschwemmungen, welche Petersburg im Herbst oft erleiden mußte, die Fortsetzung des Ladogakanals, die Errichtung einer Akademie der Wissenschaften die aber erst 1726 eröffnet wurde, die Fortführung seiner Reformen und ein neuer ¶
10 Handelsvertrag mit Schweden beschäftigten Peter in den letzten Jahren seines Lebens. Am verlobte er seine Tochter Anna mit dem Herzog Karl Friedrich Ulrich von Holstein. Er starb 8. Febr. Da er keine Verfügung bezüglich der Thronfolge getroffen hatte, folgte ihm seine Gemahlin Katharina I. Das Peter zugeschriebene polit. Testament hat niemals existiert und ist erst 1812, wahrscheinlich auf Napoleons Anordnung, in Paris [* 31] geschrieben worden. (Vgl. Berkholz, Napoléon Ier, auteur du Testament de Pierre le Grand. Brüss. 1863; deutsch Petersb. 1877; ferner: Les auteurs du Testament de Pierre le Grand, Par. 1872.) 1782 ward sein Denkmal von Falconet, Peter zu Pferde [* 32] einen Granitfels hinauffsprengend, auf dem Admiralitätsplatze zu Petersburg enthüllt.
Vgl. Ustrjalow, Istorija carstvovanija Petra Velikago, Bd. 1-6 (Petersb. 1858-63);
Herrmann, Rußland unter Peter d. Gr. (Lpz. 1872);
Bernhardi, Geschichte Rußlands, Bd. 2 (ebd. 1875);
Brückner, Peter d. Gr. (Berl. 1880);
Miljukow, Die Staatswirtschaft Rußlands zu Anfang des 18. Jahrh. und die Reform P.s d. Gr. (russisch, Petersb. 1892);
Minzloff, Pierre le Grand dans la littérature étrangère (ebd. 1872);
Schmurlo, Peter d. Gr. in der russ. Litteratur (russisch, ebd. 1889).
Länder der Ungarischen
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Ungarn.König von Ungarn [* 33] (1038-46), war ein Sohn der Schwester Stephans I., des Heiligen, die mit dem venet. Dogen Otto Urseoli vermählt gewesen war, und wurde von seinem kinderlosen Oheim zum Nachfolger bestimmt. Da er sich aber durch seine Willkürherrschaft bald verhaßt machte, so erhoben sich die Ungarn 1041 gegen ihn und zwangen ihn zur Flucht nach Deutschland. Auf seine Bitte leistete ihm Heinrich III. Hilfe und setzte ihn 1044 nach der Besiegung des von den Ungarn auf den Schild [* 34] gehobenen Aba wieder auf den Thron, wogegen er die Oberhoheit Deutschlands [* 35] anerkennen musste. 1046 verschworen sich die Großen neuerdings gegen ihn und riefen den verbannten Andreas, einen Enkel von Stephans Bruder Wazul, aus Polen herbei. Peter, der wieder nach Deutschland zu entkommen suchte, wurde gefangen und geblendet.
Konstantinsschlacht -
* 36
Konstanz.d'Ailly (Ailli, spr. ӑjih), lat. Petrus de Alliaco, Philosoph, geb. 1350 in Compiegne, nahm als Kardinal am Konzil zu Konstanz [* 36] teil und trat entschieden für dessen Selbständigkeit dem Papst gegenüber ein. Er starb 9. Aug.1420 als päpstl. Legat in Avignon. In seiner Lehre [* 37] betonte er wie Occam (s. d.), daß das Dasein äußerer Gegenstände an sich Täuschung sein könne, d. h. durch die Empfindung unmittelbar nicht bewiesen werde, während wir durch das Selbstbewußtsein die unbedingte Gewissheit der eigenen Existenz hätten. Doch hielt er an der natürlichen Überzeugung von der Wirklichkeit des Wahrgenommenen wie auch an der Gewißheit des wissenschaftlichen Schlusses fest. Seine Hauptschrift ist: «Quaestiones super quatnor Liberos sententiarum» (Straßb. 1490). -
Vgl. Tschackert, Peter von Ailly (Gotha 1877);
Salembier, Petrus de Alliaco (Lille [* 38] 1886);
K. Werner, Die Scholastik des spätern Mittelalters, Bd. 4 (Wien 1887).
de Bruys (Bruis), Stifter der Petrobrusianer (s. d.). ^[= Adalbert, Dichter, Schriftsteller und Maler, geb. 23. Okt. 1805 zu Oberplan im südl. Böhmen, ...]
der Ehrwürdige, s. Petrus Venerabilis. ^[= (lat., "Petrus der Ehrwürdige"), Abt und Klosterreformator, geb. 1094 als Sohn eines ...]
Karadjordjewitsch, s. Alexander ^[= der Große, Sohn Philipps von Macedonien und der Olympias, einer Tochter des Molosserfürsten ...] Karadjordjewitsch, Fürst von Serbien. [* 39] ¶