Petén
(Itza), ein
Departement des zentralamerikan.
Staats
Guatemala,
[* 2] welches geographisch sowohl als ethnologisch einen
Teil des nördlich angrenzenden
Yucatan bildet, von dem es nur durch dichte
Urwälder getrennt wird, während schroffe, selbst
Maultieren beschwerliche
Sierras es vom eigentlichen
Guatemala trennen. Bewaldetes Hügelland wechselt mit
Savannen ab, und der
Boden ist ungemein fruchtbar. Der
Usumacinta, der
Belize und andre
Flüsse
[* 3] entspringen im
Departement; aber
am eigentümlichsten sind demselben zahlreiche
Seen, unter welchen die
Laguna de Petén
(auch Itzasee, von den Itzaindianern Nohukén,
d. h. viel trinken, genannt) der merkwürdigste ist. Er ist 50 km lang, etwa 12 m tief und
fischreich, hat weder sichtbare Zuflüsse noch einen Abfluß, schwillt zwar nach heftigem
Regen an, schrumpft
aber während der trocknen
Jahreszeit nicht zusammen. Auf einer
Insel desselben liegt
Flores,
die Hauptstadt des
Departements,
mit (1880) 1181 Einw., während ganz Petén
deren 1886 nur 8373 zählte,
fast nur
Indianer. Hierbei sind die unabhängigen
Indianer (Lacandones) nicht mitgezählt. Das jetzige
Petén
bildet seit 1697, in welchem Jahr der
Gouverneur von
Yucatan das
Reich der Itza, die hier herrschten, zerstörte, einen Teil
des spanischen
Amerika.
[* 4]