Petavĭus
(eigentlich Petau), Denis, Chronolog und kath. Theolog, geb. zu Orléans, [* 3] wurde Professor der Philosophie zu Bourges, trat nachher in den Jesuitenorden und lehrte öffentlich in verschiedenen Städten, zuletzt in Paris, [* 4] wo er starb. Er suchte die verschiedenen Zeitrechnungen der Alten durch Ermittelung der Cyklen und Anwendung der mathem. Elemente unter sich auszugleichen und den ungeordneten Stoff in ein systematisches Ganzes zu verarbeiten, namentlich in seinen Hauptwerken «Opus de doctrina temporum» (2 Bde., Par. 1627) und «Uranologium» (ebd. 1630),
die auch vereint erschienen (3 Bde., Antwerp. 1705 und Verona [* 5] 1734–36). Seine oft gedruckten «Tabulae chronologicae» (Par. 1628) und das «Rationarium temporum» (ebd. 1633; zuletzt Vened. 1758; fortgesetzt ebd. 1849) dienten lange Zeit als Lehrbücher. Unter seinen theol. Werken ragt hervor seine zugleich gegen Scholasticismus und Protestantismus gerichtete unvollendete Dogmengeschichte «De theologicis dogmatibus» (5 Bde., Par. 1644–50; neu hg. von Fournials, 8 Bde., ebd. 1865–67),
ein Werk, das ihm den Ruhm des «Vaters der Dogmengeschichte» verschafft hat. –
Vgl. Stanonik, Dionysius Petavius
(Graz
[* 6] 1876).