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Zivil- und Korrektionstribunals, eines Assisenhofs, einer Finanzintendanz und einer
Handelskammer. Sie ist der Geburtsort
Rossinis,
dem hier eine Bronzestatue gesetzt wurde, und aus dessen der Stadt hinterlassenem
Vermögen das erwähnte Musiklyceum errichtet
ward. Unweit von Pesaro
liegt auf dem
Monte Accio, jetzt
San
Bartolo, die schöne
Villa imperiale, einst Landsitz
der
Herzöge von
Urbino, mit Fresken geschmückt, 1882 restauriert. Auch die übrigen
Hügel der anmutigen Umgebung von Pesaro
sind
mit
Villen gekrönt, unter welchen die
Villa
Vittoria hervorzuheben ist. - Pesaro
hieß zur Römerzeit
Pisaurum und war eine römische
Kolonie.
Vom Gotenkönig
Totilas zerstört, ward es von
Belisar wieder aufgebaut und, zum ravennatischen
Exarchat
gehörig und eine der Fünfstädte
(Pentapolis), 755 vom Frankenkönig
Pippin der römischen
Kirche geschenkt.
Kaiser
Heinrich
VI. schenkte die Stadt mit der
Mark seinem Großseneschall
Markwald; 1197 erkannte sie die Oberherrlichkeit des
Papstes wieder
an; 1285 kam sie unter die Herrschaft der
Familie
Malatesta, welche sie 1445 an die
Sforzas verkaufte. Von
diesen kam sie an die
Herzöge della Rovere, unter denen sie ein
Mittelpunkt der italienischen Litteratur und von
Tasso und
Leonore von
Este häufig besucht war. Nach dem Aussterben dieses
Hauses mit dem
Tode des
Herzogs
Francesco
Maria II. 1631 reklamierte
Papst
Urban VIII. dessen Herrschaften als heimgefallene
Lehen. Von da an gehörte die Vikarie von Pesaro
zum
Kirchenstaat, bis es Ende 1860 an das
Königreich
Italien
[* 3] kam.