deutsch Büderich (Kt. Bern,
Amtsbez. Courtelary).
646 m. Gem. und Pfarrdorf, im untern Abschnitt der Combe de Péry und am linken
Ufer der Schüss (Suze), 700 m n. vom Eingang in die Kluse von La Reuchenette und 10 km nnö. Biel.
Station Péry-La Reuchenette
der Linie Biel-Delsberg-Basel.
Postbureau, Telegraph, Telephon.
Gemeinde, mit La Reuchenette und Rondchâtel: 101 Häuser, 983 Ew.
(wovon 152 Katholiken) französischer Zunge;
Dorf: 57 Häuser, 581 Ew. Ackerbau und Viehzucht.
Holzhandel. In La Reuchenette
arbeiten Portlandzementfabriken und wird ein vorzüglicher Kalkstein gebrochen;
in Rondchâtel eine Zement- und Kalkfabrik
und eine Holzstofffabrik (Filiale der Papierfabrik Biberist).
Elektrizitätswerk. Uhrenindustrie. 800 m
nw. Péry ein besonders im Frühjahr zur Zeit der Schneeschmelze sehr schöner Wasserfall des Wildbaches Pissot.
Zwei Schlossruinen
aus dem Mittelalter: Rondchâtel und Péry, diese auch Le Châtillon genannt und 300 m s. vom Dorf über der Station Péry-La
Reuchenette stehend.
Der Ort erscheint als villa Bederica zum erstenmal 884 in einer von Kaiser Lothar
I. ausgestellten Urkunde;
1179 Peril. Im Schloss Péry, dessen Erbauungszeit unbekannt ist, hauste vom 13. bis zum 17. Jahrhundert
ein eigenes Rittergeschlecht.
Spaziergang thalauswärts durch die Schlucht des Taubenloches.
(Combe de) (Kt. Bern,
Amtsbez. Courtelary).
940-600 m. 9 km langes, enges Längsthal im Jura, zieht zwischen dem
Monto im N. und der Montagne de Plagne im S. gegen WSW. und öffnet sich zum Thal von La Heutte an der Stelle, wo die Schüss
(Suze) rechtwinklig nach S. abbiegt, um dann in die Schlucht von La Reuchenette einzutreten. Bildet die
Fortsetzung der grossen Thalfurche (St. Immerthal), die den Chasseral vom Mont Soleil trennt und ihrer ganzen Länge nach von
der Schüss (Suze) durchflossen wird.
Die Verbindung zwischen den beiden Thälern wird durch ein sehr enges Défilé hergestellt, in welchem die den Muldenkern
der beiden Längsthäler bildenden Schichten der Molasse und der eocänen Bohnerzbildung von der Erosion
vollständig weggewaschen worden sind. Der Bach der Combe de Péry fliesst der Schüss entgegen und vereinigt sich mit ihr
bei La Reuchenette. Der O.-Abschnitt des Thales ist eng und im N. und S. von Wald umrahmt, der nur von kleinen Aeckern und Sennbergen
unterbrochen ist.
Hier stehen u. a. die Höfe des Unteren Bürenberges (956 m), der Grande Métairie (783 m), Tuilerie (711 m), des Pré Gary (730
m) und von Les Deutes (695 m). Tiefer unten liegt in der Thalsohle, aber immer noch 50 m höher als das Bett der Schüss, das
Dorf Péry (646 m). Das Thal wird seiner ganzen Länge nach von einer dem rechten Ufer des Baches folgenden
guten Strasse durchzogen. Am O.-Ende ein Lager von eocänem Quarzsand, der zur Glasfabrikation ausgebeutet wird. Nördl. und
nö. von Péry erweitert sich die Combe
und bietet für Ackerbau und Viehzucht grösseren Raum. Hier liegt
die sog. Pâturage des Vaches, die im O. und W. je von einem von der Coupe du Tuilier bezw. dem Pré de la Montagne herabkommenden
kleinen Bach begrenzt wird.