Perubalsam
Arzneipflanzen I

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Arzneipflanzen I.(schwarzer indischer Balsam, San Salvador-Balsam, Balsamum peruvianum nigrum), der in San Salvador (Balsamküste) aus Myroxylon sonsonatense Klotzsch, aber auch aus andern Arten derselben Gattung, insbesondere noch aus M. peruiferum Mutis (s. Tafel »Arzneipflanzen [* 2] I«) [* 3] im nördlichen Südamerika, [* 4] ausfließende Balsam, wird auf die Weise gewonnen, daß man die Rinde des Baums an bestimmten Stellen weich klopft, nach einigen Tagen durch Fackeln entzündet und nach einer weitern mehrtägigen Frist ablöst; den ausfließenden hellgelben Balsam fängt man durch angedrückte Zeuglappen auf und entzieht ihn den letztern durch Kochen mit Wasser und Ausringen.
Zuckergewinnung I

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Zucker.
Der so gewonnene Perubalsam
ist dunkelbraun, in dünnen
Schichten durchscheinend, sirupartig, riecht angenehm nach
Benzoe und Vanille
und schmeckt mild, dann scharf und kratzend. Das
spezifische Gewicht ist 1,15-1,16; er mischt sich mit
Alkohol, löst sich
nicht vollständig in
Äther, trocknet nicht an der
Luft, reagiert schwach sauer und besteht aus Zimtsäurebenzyläther
(Perubalsamöl
), Zimtsäurezimtäther,
Benzoesäure,
Harz etc. Man benutzt den Perubalsam
in der
Medizin als
Mittel gegen die
Krätze,
chronische schuppige
Ausschläge, Hautfinnen, Frostbeulen und zu Brustwarzenbalsam und bereitet aus dem wässerigen
Auszug
desselben durch
Kochen mit
Zucker
[* 5] einen
Sirup. Sehr häufig wendet man ihn in der
Parfümerie zu Räuchermittel
und
Pomaden und nicht selten auch als
Ersatz der
Vanille in der Schokoladenfabrikation an. Die
Indianer benutzten den Perubalsam
schon
vor der spanischen
Invasion. Nach derselben ging er mit andern Erzeugnissen zunächst ausschließlich nach
Callao und erhielt
daher den
Namen Perubalsam
Päpstliche
Bullen aus dem 16. Jahrh. verordneten seine Verwendung zum
Chrisma der katholischen
Kirche.