Persis
(einheimisch Pârsâ, jetzt Farsistan), im Altertum Landschaft in Asien, [* 2] welche zuerst auch Karmanien (Kirman) in sich begriff, das jedoch nach einer Empörung gegen Dareios davon abgetrennt und zu einer steuerzahlenden Satrapie gemacht wurde. Dieses Stammland des großen Perserreichs, von Susiana, Medien, Karmanien und dem Persischen Meerbusen begrenzt, bestand aus drei Teilen: einem kahlen Hochland im N. mit der Stadt Persepolis, einer breiten Zone paralleler, von SO. nach NW. streichender Gebirge und einem schmalen, ebenen, heißen Küstenstrich.
Dies Gebiet hatten Stämme zweier verschiedener Völkerfamilien inne: die nicht arischen nomadisierenden Daër, Sagartier, Marder [* 3] und Dropiker;
ferner die ansässigen Germanier, Panthialäer und Derusiäer nebst den drei obersten arischen Stämmen der Pasargaden, Maspier und Maraphier.
Der vornehmste war der der Pasargaden, aus welchem die Königsfamilie der Achämeniden stammte. Ihre ältere Residenz war Pasargadä, ihre spätere Persepolis. Von dort aus breitete sich seit der Mitte des 6. Jahrh. v. Chr. die Herrschaft der Perser allmählich aus (s. Persien, [* 4] Geschichte, S. 870).