Sternbild am nördlichen Himmel, von 30-57° nördl. Deklination und 22-68° Rektaszension, inmitten der Milchstraße,
östlich von der Andromeda, westlich von dem Fuhrmann, südlich vom Stier, nördlich von der Kassiopeia begrenzt.
Nach Heis enthält
es 136 dem bloßen Auge sichtbare Sterne, darunter den veränderlichen Algol und den Algenib von 2. Größe,
und einen großen Nebelfleck.
im griech. Mythus berühmter Heros von Argos, Sohn des Zeus, welcher der Danae, der Tochter des argivischen Königs
Akrisios, in einem goldenen Regen erschienen war, ward von Akrisios, dem das Orakel den Tod durch seines Enkels
Hand geweissagt hatte, samt seiner Mutter in einem Kasten ins Meer geworfen, aber an der Insel Seriphos vom Fischer Diktys ans Land
gezogen. Polydektes, des Diktys Bruder und König der Insel, faßte Neigung zu Danae; da aber Perseus, welcher inzwischen herangewachsen
war, seinen Plänen im Weg stand, so entsendete er ihn zu den Gorgonen (s. d.), um das Haupt der Medusa zu
holen.
Von Hermes und Athene geleitet, kam Perseus zu den Gräen (s. d.) und zwang diese, ihm den Weg zu den Nymphen zu zeigen, die ihm Flügelschuhe,
eine Tasche und den unsichtbar machenden Helm des Hades gaben, wozu Hermes eine Sichel und Athene einen Spiegel
fügten. Mit dieser Rüstung flog Perseus nach dem Okeanos, wo er die Gorgonen schlafend antraf. Da
ihr Anblick versteinerte, sah
er, abwärts gekehrt, in seinen Spiegel nach ihnen, hieb so der Medusa das Haupt ab, das er rasch in der Tasche der
Nymphen verbarg, und enteilte. In Äthiopien befreite er Andromeda (s. d.), die Tochter des Königs Kepheus, die einem Meerungeheuer
preisgegeben war, und nahm sie als Gemahlin nach Seriphos mit.
Hier befreite er seine Mutter von der Zudringlichkeit des Polydektes, indem er diesen durch das Medusenhaupt versteinerte.
Darauf setzte er den Diktys als König ein, übergab den Kopf der Gorgo der Athene, welche ihn auf ihrem Schild
anbrachte, und begab sich mit Danae und Andromeda nach Argos, wo er den Akrisios (s. d.) unfreiwillig mit der Diskosscheibe tötete,
hierauf die Herrschaft über Argos gegen die über Tiryns vertauschte und Midea und Mykenä gründete.
Andromeda gebar ihm den Perses, Alkäos, Sthenelos, Heleios, Mestor, Elektryon und die Gorgophone. An der Straße von Argos nach
Mykenä hatte Perseus ein Heroon, auch in Seriphos und Athen wurde er göttlich verehrt. Der Mythus wurde auch nach Ägypten übertragen,
wo Perseus in Chemmis einen Tempel mit einem Standbild hatte. Wahrscheinlich ist er ursprünglich Sonnengott gewesen.
Von der griechischen Kunst ist Perseus vielfach verherrlicht worden. Seine gewöhnlichen Attribute sind die Flügelschuhe, das Sichelmesser
(in der ältern Zeit das Schwert) und die Kappe des Hades; in der Körperbildung erscheint er dem Hermes sehr ähnlich.
Unter den erhaltenen auf ihn bezüglicher Kunstwerken ist ein Marmorrelief im kapitolinischen Museum zu
Rom, die Befreiung der Andromeda darstellend (vgl. Abbildung), besonders wertvoll; dasselbe Motiv wiederholt sich in einem Relief
im Museum zu Neapel und in mehreren pompejanischen Gemälden. Auch statuarisch (Gruppe im Georgengarten zu Hannover) ist die
Szene dargestellt; die Tötung der Medusa und Perseus, verfolgt von den Gorgonen, findet sich häufig auf
Vasenbildern, ersteres auch auf einem Metopenrelief von Selinunt. Von modernen Darstellungen sind der bronzene Perseus mit Medusenhaupt
von Benv. Cellini in der Loggia dei Lanzi in Florenz, die Marmorstatue von Canova im Vatikan und eine kolossale Gruppe u. Andromeda)
von Pfuhl zu erwähnen.
Vgl. K. F. Hermann, Perseus und Andromeda (Götting. 1851);
Fedde, De Perseo et Andromeda
(Berl. 1860).
letzter König von Makedonien, natürlicher Sohn Philipps III., geb. 212 v. Chr., nahm frühzeitig an den Kämpfen
seines Vaters gegen die Römer teil
mehr
und folgte, nachdem er seinen von den Römern begünstigten jüngern Bruder, Demetrios, aus dem Wege geräumt, 179 seinem Vater
auf dem Thron von Makedonien. Während er in Rom um Erneuerung des väterlichen Bündnisses nachsuchen ließ, warb er in der
Nähe und Ferne um Bundesgenossen gegen Rom, vermählte sich zu diesem Zweck mit Seleukos' IV. Tochter und
gab dem bithynischen König Prusias II. seine Schwester zur Gattin. Der römische Konsul Perseus Licinius Crassus eröffnete hierauf 171 den
Krieg gegen Perseus, focht aber unglücklich bei Sykurion am Ossa.
Auch das Jahr 170 war für die Römer nicht glücklicher, und hätte Perseus mehr Energie besessen und nicht
aus Geiz sein Heer vermindert, würde er große Erfolge errungen haben. Seine schwankende Haltung verschaffte den Römern Zeit,
die verfallene Kriegszucht in ihren Heeren wiederherstellen, und 168 erfocht der Konsul L. Ämilius Paullus bei Pydna einen entscheidenden
Sieg über Perseus. Letzterer entfloh nach Samothrake, mußte sich hier aber, von allen, bis auf seine zwei Söhne
Philipp und Alexander, verlassen, ergeben und hierauf mit seiner Familie den Triumph seines Siegers schmücken. Er starb 166 zu
Alba in römischer Gefangenschaft.
Vgl. Gerlach, Perseus, König von Makedonien (Basel
1857).
Edvard, schwed. Historien- und Genremaler, geb. 23. Dez. 1841 zu
Lund, erhielt dort den ersten Unterricht im Zeichnen, kam 1861 auf die Akademie in Stockholm, wo
er durch eine Judith Aufmerksamkeit erregte. 1867 begab er sich nach Düsseldorf, wo er das historische Genrebild: Katharina
Månsdotter besucht Erich XIV. im Gefängnis malte, setzte dann seine Studien in München unter Piloty fort und malte als
Gegenstück zu obigem Bild: Katharina Månsdotter im Alter. 1872 begab er sich nach Italien, kehrte aber 1875 in
sein Vaterland zurück.
Sternbild des nördl. Himmels. Es enthält den durch seinen Lichtwechsel berühmten
Stern Algol (s. d.) und zwei dicht bei einander stehende, schon mit bloßem Auge als solche erkennbare Sternbaufen.
in der griech. Heroensage der Sohn des Zeus und der Danae
(s. d.) und der Enkel des Akrisios, ein argivischer Heros, kam mit seiner Mutter unter des Zeus Schutz auf die Insel Seriphos,
eine der Cykladen, wo Polydektes herrschte. Dieser entsendete ihn zu den Gorgonen, um das alles versteiuernde Haupt der Medusa
zu holen. Perseus ging aber zuerst zu den Graien, den Schwestern der Gorgonen, nahm diesen ihren Zahn und ihr
Auge, deren sie sich gemeinschaftlich abwechselnd bedienten, und gab sie ihnen nicht eher zurück, als bis sie ihn zu
den Nymphen führten, welche im Besitze der Mittel waren, deren er zu feinem Vorhaben bedürfte.
Diese bestanden in geflügelten Sandalen, einem Beutel und des Hades unsichtbar machendem Helme; außerdem erhielt er von Hermes
oder Hephaistos die Harpe oder Sichel und, nach späterer Sage, von Athena einen Spiegel. So ausgerüstet kam er zu den Gorgonen,
die er schlafend fand. Rückwärts gekehrt hieb er der Mcdnsa das Haupt
ab, indem er ihr Bild im Spiegel
oder in dem blanken Schild seiner Schützerin Athena erblickte. Auf der Rückreise kam er auch nach Äthiopien, wo er die Andromcda
(s. d.) von dem Seeungeheuer befreite und heiratete.
Mit ihr kehrte er nach Seriphos zurück und befreite daselbst seine Mutter von des Polydektcs Liebesverfolgungen,
indem er ihn und seine Genossen, nach Pindar die ganze Insel, in Stein verwandelte. Die Flügelsohlen, den Beutel und den Helm
gab er nun dem Hermes, der sie den Nymphen und dem Hades wieder zustellte, zurück; das Haupt der Medusa aber erhielt Athena,
die es in die Mitte der Agis (s. d.) oder ihres Schildes setzte. Die ihm zugefallene Herrschaft über
Argos vertauschte er an Megapenthes gegen Tiryns und gründete dann Mideia und Mykenä. - Perseus die Medusa tötend, gehört zu
den in der archaischen Kunst beliebten Typen (s. Tafel: Griechische Kunst II,
Fig. 5); ein schönes Relief: Perseus die
Andromeda befreiend, befindet sich im Kapitolinischen Museum zu Rom. Von neuern, der Perseussage entlehnten Bildwerken sind
zu nennen: Perseus mit dem Haupte der Medusa von Benv. Cellini (s. Tafel: Italienische Kunst V,
Fig. 5), von Canova (Marmor);
Perseus die
Andromeda befreiend, von Perseus Puget (s. Tafel: Französische Kunst III,
Fig. 7), von Pfuhl (1884, als Vronzefigur
für einen Brunnen in Posen).
Die Traditionen von Perseus in Kleinasien und Syrien waren noch stark genug, um die Legende vom heil.
Georg merklich zu beeinflussen. -
Vgl. Hartland, '11i6 I6ss6inl ok 1'. (2 Bde., Lond.
1894-95).
der letzte König von Macedonien, aus der Dynastie der Antigoniden, der älteste, aber
illegitime Sohn Philipps V., folgte 179 v. Chr. seinem Vater in der Regierung und setzte die von diesem bereits begonnenen
Rüstungen gegen Rom fort; Griechen, Thraker, Illyrer u. a. suchte er mit sich zu reißen, aber ohne die
nötige Energie. Die Römer kamen ihm zuvor und erklärten 172 v. Chr. den Krieg, der 171 begann. Die ersten
drei Feldzüge fielen für die Römer ungünstig aus, bis endlich Lucius Amilius Paulus den Oberbefehl über die röm. Truppen
übernahm und durch seinen glänzenden Sieg bei Pydna 168 v. Chr. die Unterwerfung Macedoniens vollendete. Perseus selbst flob nach
Samothrake, mußte sich aber bald darauf den Römern ergeben und starb in der Gefangenschaft zu Alba am
Fucincr See. -
Vgl. Gerlach, Perseus, König von Macedonien, und Lucius Ämilius Paulus (Bas. 1857).