Von
Hermes
[* 6] und
Athene
[* 7] geleitet, kam Perseus zu den
Gräen (s. d.) und zwang diese, ihm den Weg zu den
Nymphen zu zeigen, die ihm Flügelschuhe,
eine
Tasche und den unsichtbar machenden
Helm des
Hades gaben, wozu
Hermes eine
Sichel und
Athene einen
Spiegel
[* 8] fügten. Mit dieser
Rüstung
[* 9] flog Perseus nach dem
Okeanos, wo er die
Gorgonen schlafend antraf. Da
ihr Anblick versteinerte, sah
er, abwärts gekehrt, in seinen
Spiegel nach ihnen, hieb so der
Medusa das
Haupt ab, das er rasch in der
Tasche der
Nymphen verbarg, und enteilte. In
Äthiopien befreite er
Andromeda (s. d.), die Tochter des
KönigsKepheus, die einem Meerungeheuer
preisgegeben war, und nahm sie als Gemahlin nach
Seriphos mit.
Hier befreite er seine
Mutter von der Zudringlichkeit des Polydektes, indem er diesen durch das Medusenhaupt versteinerte.
Darauf setzte
er denDiktys als König ein, übergab den
Kopf der
Gorgo der
Athene, welche ihn auf ihrem
Schild
[* 10] anbrachte, und begab sich mit
Danae und
Andromeda nach
Argos, wo
er denAkrisios (s. d.) unfreiwillig mit der Diskosscheibe tötete,
hierauf die Herrschaft über
Argos gegen die über
Tiryns vertauschte und Midea und
Mykenä
[* 11] gründete.
Andromeda gebar ihm den
Perses,
Alkäos, Sthenelos, Heleios, Mestor, Elektryon und die Gorgophone. An der
Straße von
Argos nach
Mykenä hatte Perseus ein
Heroon, auch in
Seriphos und
Athen
[* 12] wurde er göttlich verehrt. Der
Mythus wurde auch nach
Ägypten
[* 13]
übertragen,
wo Perseus in
Chemmis einen
Tempel
[* 14] mit einem Standbild hatte. Wahrscheinlich
ist er ursprünglich
Sonnengott gewesen.
Von der griechischen
Kunst ist Perseus vielfach verherrlicht worden. Seine gewöhnlichen
Attribute sind die Flügelschuhe, das Sichelmesser
(in der ältern Zeit das
Schwert) und die
Kappe des
Hades; in der Körperbildung erscheint er dem
Hermes sehr ähnlich.
Unter den erhaltenen auf ihn bezüglicher Kunstwerken ist ein Marmorrelief im kapitolinischen
Museum zu
Rom,
[* 15] die
Befreiung der
Andromeda darstellend (vgl. Abbildung), besonders wertvoll; dasselbe
Motiv wiederholt sich in einem
Relief
im
Museum zu
Neapel
[* 16] und in mehreren pompejanischen Gemälden. Auch statuarisch
(Gruppe im Georgengarten zu
Hannover)
[* 17] ist die
Szene dargestellt; die
Tötung der
Medusa undPerseus, verfolgt von den
Gorgonen, findet sich häufig auf
Vasenbildern, ersteres auch auf einem Metopenrelief von Selinunt. Von modernen
Darstellungen sind der bronzene Perseus mit Medusenhaupt
von Benv.
Cellini in der
Loggia dei
Lanzi in
Florenz,
[* 18] die Marmorstatue von
Canova im
Vatikan
[* 19] und eine kolossale
Gruppe u.
Andromeda)
von Pfuhl zu erwähnen.
und folgte, nachdem er seinen von den Römern begünstigten jüngern Bruder, Demetrios, aus dem Wege geräumt, 179 seinem Vater
auf dem Thron
[* 22] von Makedonien. Während er in Rom um Erneuerung des väterlichen Bündnisses nachsuchen ließ, warb er in der
Nähe und Ferne um Bundesgenossen gegen Rom, vermählte sich zu diesem Zweck mit Seleukos' IV. Tochter und
gab dem bithynischen König Prusias II. seine Schwester zur Gattin. Der römische KonsulPerseusLiciniusCrassus eröffnete hierauf 171 den
Krieg gegen Perseus, focht aber unglücklich bei Sykurion am Ossa.
Auch das Jahr 170 war für die Römer nicht glücklicher, und hätte Perseus mehr Energie besessen und nicht
aus Geiz sein Heer vermindert, würde er große Erfolge errungen haben. Seine schwankende Haltung verschaffte den Römern Zeit,
die verfallene Kriegszucht in ihren Heeren wiederherstellen, und 168 erfocht derKonsulL.Ämilius Paullus bei Pydna einen entscheidenden
Sieg über Perseus. Letzterer entfloh nach Samothrake, mußte sich hier aber, von allen, bis auf seine zwei SöhnePhilipp und Alexander, verlassen, ergeben und hierauf mit seiner Familie den Triumph seines Siegers schmücken. Er starb 166 zu
Alba in
[* 23] römischer Gefangenschaft.
Edvard, schwed. Historien- und Genremaler, geb. zu
Lund, erhielt dort den ersten Unterricht im Zeichnen, kam 1861 auf die Akademie in Stockholm, wo
er durch eine Judith Aufmerksamkeit erregte. 1867 begab er sich nach Düsseldorf, wo er das historische Genrebild: Katharina
Månsdotter besucht Erich XIV. im Gefängnis malte, setzte dann seine Studien in München unter Piloty fort und malte als
Gegenstück zu obigem Bild: Katharina Månsdotter im Alter. 1872 begab er sich nach Italien, kehrte aber 1875 in
sein Vaterland zurück.
[* 1] Sternbild des nördl. Himmels. Es enthält den durch seinen Lichtwechsel berühmten
SternAlgol (s. d.) und zwei dicht bei einander stehende, schon mit bloßem Auge als solche erkennbare Sternbaufen.
[* 1] in der griech. Heroensage der Sohn des Zeus und der Danae
(s. d.) und der Enkel des Akrisios, ein argivischer Heros, kam mit seiner Mutter unter des Zeus Schutz auf die InselSeriphos,
eine der Cykladen, wo Polydektes herrschte. Dieser entsendete ihn zu den Gorgonen, um das alles versteiuernde Haupt der Medusa
zu holen. Perseus ging aber zuerst zu den Graien, den Schwestern der Gorgonen, nahm diesen ihren Zahn und ihr
Auge, deren sie sich gemeinschaftlich abwechselnd bedienten, und gab sie ihnen nicht eher zurück, als bis sie ihn zu
den Nymphen führten, welche im Besitze der Mittel waren, deren er zu feinem Vorhaben bedürfte.
Diese bestanden in geflügelten Sandalen,
[* 25] einem Beutel
[* 26] und des Hades unsichtbar machendem Helme;
[* 27] außerdem erhielt er von Hermes
oder Hephaistos
[* 28] die Harpe oder Sichel und, nach späterer Sage, von Athena einen Spiegel. So ausgerüstet kam er zu den Gorgonen,
die er schlafend fand. Rückwärts gekehrt hieb er der Mcdnsa das Haupt
ab, indem er ihr Bild im Spiegel
oder in dem blanken Schild seiner Schützerin Athena erblickte. Auf der Rückreise kam er auch nach Äthiopien, wo er die Andromcda
(s. d.) von dem Seeungeheuer befreite und heiratete.
Mit ihr kehrte er nach Seriphos zurück und befreite daselbst seine Mutter von des Polydektcs Liebesverfolgungen,
indem er ihn und seine Genossen, nach Pindar die ganze Insel, in Stein verwandelte. Die Flügelsohlen, den Beutel und den Helm
gab er nun dem Hermes, der sie den Nymphen und dem Hades wieder zustellte, zurück; das Haupt der Medusa aber erhielt Athena,
die es in die Mitte der Agis (s. d.) oder ihres Schildes setzte. Die ihm zugefallene Herrschaft über
Argos vertauschte er an Megapenthes gegen Tiryns und gründete dann Mideia und Mykenä. - Perseus die Medusa tötend, gehört zu
den in der archaischen Kunst beliebten Typen (s. Tafel: Griechische Kunst II,
[* 29]
Fig. 5); ein schönes Relief: Perseus die
Andromeda befreiend, befindet sich im Kapitolinischen Museum zu Rom. Von neuern, der Perseussage entlehnten Bildwerken sind
zu nennen: Perseus mit dem Haupte der Medusa von Benv. Cellini (s. Tafel: Italienische Kunst V,
[* 29]
Fig. 5), von Canova (Marmor);
[* 1] der letzte König von Macedonien, aus der Dynastie der Antigoniden, der älteste, aber
illegitime Sohn Philipps V., folgte 179 v. Chr. seinem Vater in der Regierung und setzte die von diesem bereits begonnenen
Rüstungen
[* 32] gegen Rom fort; Griechen, Thraker, Illyrer u. a. suchte er mit sich zu reißen, aber ohne die
nötige Energie. Die Römer kamen ihm zuvor und erklärten 172 v. Chr. den Krieg, der 171 begann. Die ersten
drei Feldzüge fielen für die Römer ungünstig aus, bis endlich LuciusAmiliusPaulus den Oberbefehl über die röm. Truppen
übernahm und durch seinen glänzenden Sieg bei Pydna 168 v. Chr. die Unterwerfung Macedoniens vollendete. Perseus selbst flob nach
Samothrake, mußte sich aber bald darauf den Römern ergeben und starb in der Gefangenschaft zu Alba am
Fucincr See. -