Perseus
,
[* 2] Sternbild des nördl. Himmels. Es enthält den durch seinen Lichtwechsel berühmten Stern Algol (s. d.) und zwei dicht bei einander stehende, schon mit bloßem Auge [* 3] als solche erkennbare Sternbaufen.
Perseus
2 Seiten, 1'426 Wörter, 9'259 Zeichen
Perseus,
[* 2] Sternbild des nördl. Himmels. Es enthält den durch seinen Lichtwechsel berühmten Stern Algol (s. d.) und zwei dicht bei einander stehende, schon mit bloßem Auge [* 3] als solche erkennbare Sternbaufen.
Perseus,
[* 2] in der griech. Heroensage der Sohn des Zeus
[* 4] und der Danae
(s. d.) und der Enkel des
Akrisios, ein argivischer
Heros, kam mit seiner
Mutter unter des Zeus Schutz auf die
Insel
Seriphos,
eine der
Cykladen, wo Polydektes herrschte. Dieser entsendete ihn zu den Gorgonen, um das alles versteiuernde Haupt der
Medusa
zu holen. Perseus
ging aber zuerst zu den
Graien, den Schwestern der Gorgonen, nahm diesen ihren
Zahn und ihr
Auge, deren sie sich gemeinschaftlich abwechselnd bedienten, und gab sie ihnen nicht eher zurück, als bis sie ihn zu
den Nymphen führten, welche im
Besitze der
Mittel waren, deren er zu feinem Vorhaben bedürfte.
Diese bestanden in geflügelten Sandalen, [* 5] einem Beutel [* 6] und des Hades unsichtbar machendem Helme; [* 7] außerdem erhielt er von Hermes [* 8] oder Hephaistos [* 9] die Harpe oder Sichel und, nach späterer Sage, von Athena einen Spiegel. [* 10] So ausgerüstet kam er zu den Gorgonen, die er schlafend fand. Rückwärts gekehrt hieb er der Mcdnsa das Haupt ab, indem er ihr Bild im Spiegel oder in dem blanken Schild [* 11] seiner Schützerin Athena erblickte. Auf der Rückreise kam er auch nach Äthiopien, wo er die Andromcda (s. d.) von dem Seeungeheuer befreite und heiratete.
Mit ihr kehrte er nach
Seriphos zurück und befreite daselbst seine
Mutter von des Polydektcs Liebesverfolgungen,
indem er ihn und seine Genossen, nach
Pindar die ganze
Insel, in
Stein verwandelte. Die Flügelsohlen, den
Beutel und den
Helm
gab er nun dem Hermes, der sie den Nymphen und dem Hades wieder zustellte, zurück; das Haupt der
Medusa aber erhielt
Athena,
die es in die Mitte der
Agis (s. d.) oder ihres Schildes setzte. Die ihm zugefallene Herrschaft über
Argos vertauschte er an Megapenthes gegen
Tiryns und gründete dann Mideia und Mykenä.
[* 12] - Perseus
die
Medusa tötend, gehört zu
den in der archaischen Kunst beliebten
Typen (s.
Tafel:
Griechische Kunst II,
[* 1]
Fig. 5); ein schönes Relief: Perseus
die
Andromeda befreiend, befindet sich im
Kapitolinischen Museum zu
Rom.
[* 13] Von neuern, der Perseussage
entlehnten Bildwerken sind
zu nennen: Perseus
mit dem Haupte der
Medusa von Benv. Cellini (s.
Tafel:
Italienische Kunst V,
[* 1]
Fig. 5), von
Canova (Marmor);
Perseus
die
Andromeda befreiend, von Perseus
Puget (s.
Tafel:
Französische Kunst III,
[* 1]
Fig. 7), von Pfuhl (1884, als Vronzefigur
für einen
Brunnen
[* 14] in
Posen).
[* 15]
Die
Traditionen von Perseus
in
Kleinasien und
Syrien waren noch stark genug, um die Legende vom heil.
Georg merklich zu beeinflussen. -
Vgl. Hartland, '11i6 I6ss6inl ok 1'. (2 Bde., Lond. 1894-95).
Perseus,
[* 2] der letzte König von Macedonien, aus der Dynastie der Antigoniden, der älteste, aber
illegitime Sohn Philipps V., folgte 179
v. Chr. seinem
Vater in der Regierung und setzte die von diesem bereits begonnenen
Rüstungen
[* 16] gegen
Rom fort; Griechen, Thraker, Illyrer u. a. suchte er mit sich zu reißen, aber ohne die
nötige
Energie. Die
Römer
[* 17] kamen ihm zuvor und erklärten 172
v. Chr. den
Krieg, der 171 begann. Die ersten
drei Feldzüge fielen für die
Römer ungünstig aus, bis endlich
Lucius
Amilius
Paulus den Oberbefehl über die röm.
Truppen
übernahm und durch seinen glänzenden
Sieg bei Pydna 168
v. Chr. die Unterwerfung Macedoniens vollendete. Perseus
selbst flob nach
Samothrake, mußte sich aber bald darauf den
Römern ergeben und starb in der Gefangenschaft zu
Alba
[* 18] am
Fucincr See. -
Vgl. Gerlach, Perseus
, König von Macedonien, und
Lucius
Ämilius
Paulus
(Bas. 1857).