Persephone
[* 2] (bei den
Römern Proserpina), unter den griech.
Göttern die Tochter des Zeus
[* 3] und der
Demeter,
[* 4] ist im
Kultus stets aufs engste mit dieser verbunden. In der
Poesie erscheint sie von
Homer an als stygische Hera,
[* 5] als Gemahlin des Hades (s. d.), mit welchem sie über die Seelen der Abgeschiedenen
und über die Schrecken der
Unterwelt herrscht. (S. Demeter.)
Bei den
Orphikern und in der
Mystik der Spätern
erscheint Persephone
als allwaltende Naturgottheit, die alles hervorbringt und tötet. Diese Persephone
ist
es auch, mit der Zeus in Schlangengestalt den Dionysos
[* 6]
Zagreus erzeugt haben soll.
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Hauptgegenden ihrer Verehrung waren Attika, Sicilie'n und die Stadt Kyzikos; doch ist ihr Kultus tauin irgend einem Teile Griechenlands und seinerKolonien fremd. In Athen [* 8] hieß sie eigentlich P Hers ephassa, d. i. die Lichtgebende, als welche sie sckon durch das Attribut der Fackel gekennzeichnet ist, und wurde als solche später auch als Mondgöttin gedeutet. Dargestellt wird sie teils als Gemahlin des Hades, neben diesem auf einem Throne sitzend, teils als jugendliches Abbild ihrer Mutter Demeter. -
Vgl. Preller, Demeter und Persephone
(Hamb. 1837);
Förster, Der Raub und die Rückkehr der Proserpina (Stuttg. 1874);
Overbeck, Demeter und Kora (in der «Griech. Kunstmythologie», besonderer Teil, Vd. 2, Tl. 3, 4. Buch, Lpz. 1878).