Peronospŏra
Corda, Pilzgattung aus der Familie der Peronosporeen in der Ordnung der Oosporeen, pflanzenbewohnende, endophyte Schmarotzerpilze mit schlauchförmigen, querwandlosen, ästigen Myceliumfäden, welche nur zwischen den Zellen der Nährpflanze wachsen, oft aber Haustorien in dieselben hineinsenden, und mit einzeln aus der Epidermis [* 2] hervorwachsenden, baumartig verzweigten Fruchthyphen, welche an den Spitzen ihrer mannigfaltig gestalteten Äste einzelne einzellige, farblose Konidien abschnüren.
Die meist in Menge auftretenden Fruchthyphen bilden für das unbewaffnete Auge [* 3] einen zarten, grauweißen, schimmelähnlichen Überzug auf den befallenen grünen Pflanzenteilen. Die Konidien dienen zur sofortigen Fortpflanzung des Pilzes; sie keimen entweder direkt mit einem Keimschlauch, oder ihr Inhalt formt sich zu einer Anzahl birnförmiger Schwärmzellen um, die mittels zweier Wimpern im Wasser sich längere Zeit bewegen, dann zur Ruhe kommen und, nachdem sie sich mit einer Haut [* 4] umkleidet haben, einen Keimschlauch austreiben. Bei manchen Arten kommt außerdem eine Bildung von Sexualorganen, Oogonien und Antheridien vor, durch welche Oosporen innerhalb des befallenen Pflanzenteils erzeugt werden. Diese Sporen werden gegen den Herbst gebildet, überwintern in den absterbenden Teilen der Nährpflanze und keimen im nächsten Frühjahr mittels eines Keimschlauchs. Alle Arten verursachen vorzeitiges Verwelken, Bräunung oder Fäulnis der von ihnen befallenen Teile.
Peronospora
infestans
Casp. verursacht die
Kartoffelkrankheit (s. d.);
Peronospora
parasitica de By, gemein am Hirtentäschel, auch am
Leindotter und
Raps
schädlich;
Peronospora
viciae de
By, an
Wicken,
Linsen,
Erbsen;
Peronospora
trifoliorum de
By, am
Klee und der
Luzerne;
Peronospora
Schachtii
Fuckel (Peronospora
betae
Kühn), an den Herzblättern der jungen
Runkelrüben;
Peronospora
viticola
Berk., an den Blättern und
Trauben des
Weinstocks, ursprünglich
in
Nordamerika
[* 5] beobachtet und als
Mildew gefürchtet, gegenwärtig auch in
Europa
[* 6] stellenweise bemerkt und
falsches
Oidium genannt.