Perlen
(echte), s. Perlmuscheln.
4 Seiten, 2'897 Wörter, 19'537 Zeichen
(echte), s. Perlmuscheln.
in der Jägersprache die kleinen Erhabenheiten an den Geweihen der Hirsche und Rehböcke.
(künstliche) werden aus den Zähnen des Dugong, aus Alabaster, Steinnuß, Korallen etc. gedreht; viel wichtiger aber sind die Glasperlen, die besonders auf Murano dargestellt werden. Man zieht das Glas zu dünnen Röhren aus und zerschneidet diese mit einer Schere in kleine Stücke, welche entweder direkt benutzt werden (Schmelzen), oder noch einer Abrundung bedürfen. Man mischt sie mit einem leicht angefeuchteten Gemisch aus Kalk- und Kohlenpulver, um die Höhlungen auszufüllen, und erhitzt sie mit Sand und Kohlenpulver in rotierenden Cylindern, bis sich die scharfen Kanten abrunden.
Nach dem Erkalten werden die Perlen gesiebt, sortiert, durch Schütteln mit Sand geschliffen, abgesiebt und durch Schütteln mit Kleie poliert. Kaum minder wichtig sind die großen, buntfarbigen Glasperlen, welche unter anderm als Tauschartikel nach Basra und als Rosenkränze nach Palästina gingen und auch heute noch einen bedeutenden Handelsartikel bilden. Ein großer Teil der hierher gehörigen Ware, die Markasitperlen, Barockperlen, die gewickelten Perlen etc., sind Produkte der Glasbläserei vor der Lampe. Im Fichtelgebirge und in Böhmen fertigt man die Paterln, indem man mit einem konischen, spitz zulaufenden und mit Thon überzogenen Eisenstäben eine Portion flüssiges Glas herausnimmt und daraus die Perle formt, welche eckig abgeschliffen, poliert, auch wohl mit Fäden andersfarbigen Glases überzogen wird.
Den Stickperlen aus Glas schließen sich die Metallperlen aus Stahl, Silber, Gold oder Kupferlegierungen an, welch letztere auch wohl vergoldet und versilbert werden. Die 1656 von Jaquin erfundenen Wachsperlen (Fischperlen), welche die echten Perlen am schönsten nachahmen, bestehen aus kleinen, zarten Glaskügelchen, welche man innen mit Perlenessenz (s. d.) auskleidet und dann mit Wachs füllt. Sie werden besonders in Paris, Straßburg, Schwäbisch-Gmünd; Wien, Venedig etc. dargestellt.
Die roten und gelben Perlen füllt man mit Farben, welche mit Gummi arabikum angemacht wurden, die Spiegelperlen mit einer leichtflüssigen Legierung. Schwarze massive Perlen werden auch in Formen gepreßt. Vegetabilische (Perlen der Kokosnuß), welche bei den Radschas in Ostindien als Schmuckwaren sehr beliebt sind, gleichen den Perlen der Perlmuschel, haben eine glatte, milchweiße Oberfläche, glänzen sehr wenig und finden sich frei liegend in Höhlungen der Kokosnuß. Sie sollen im wesentlichen aus kohlensaurem Kalk mit stickstoffhaltiger Substanz bestehen.
Nr. | Ergebnis | Perlen |
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1 | ****** | per|len <sw. V.> [zu →Perle; mhd. berlen = (mit Perlen) schmücken]: 1. a) in ... |
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Glasperlen, s. Perlen
Kropfperlen, s. Perlen
PERLEN FABRIK, 415 m. 634 Ew. Dorf
PERLEN, 446 m. 43 Ew. Häusern
Perlen
Perlen, s. Perlmuscheln
Band - Seite | Artikel | Autor | Titel | Ausgabe |
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20.23 | Gold | -perlen | Glas | (163) u. Olivetten; |
13.472 | Purpur | v. Martens | P. und Perlen | (das. 1874) |
12.853 | Perlmuscheln | Martens | Purpur und Perlen | (Berl. 1874) |
12.853 | Perlmuscheln | Möbius | Die echten Perlen | (Hamb. 1858) |
12.853 | Perlmuscheln | Heßling | Die P. und ihre Perlen | (Leipz. 1859) |
8.126 | Hanke | "Die Perlen" | (2. Aufl., Hannov. 1836, 2 Bde.) | |
8.507 | Heyden | "Die Perlen" | ein Märchen (das. 1881) | |
11.699 | Möbius | "Die echten Perlen" | (das. 1857) | |
16.632 | Wildermuth | "Perlen aus dem Sande" | (4. Aufl., Stuttg. 1884) | |
7.924 | Güll | "Perlen aus dem Schatz deutscher Lyrik" | (das. 1850) | |
13.485 | Pyrker von Felsö-Eör | "Perlen der heiligen Vorzeit" | (das. 1823 u. öfter) | |
57.699 | Gehör | Perlen der Übersetzungskunst bietet das | "Klassische Liederbuch" | eine Auswahl von Übersetzungen griech. und röm. Lyrik (Berl. 1875; 5. Aufl. 1888) |
63.537 | Pyrker | "Perlen der heiligen Vorzeit" | (Ofen 1821; 4. Aufl., Stuttg. 1841; italienisch, 2 Bde., Brescia 1824; ungarisch, Ofen 1830) | |
12.303 | Oberweißbach | Flecken im Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt | Landratsamt Königsee, auf dem Thüringer Wald, 754 m ü. M., hat eine evang. Kirche, ein Amtsgericht, Porzellanmalerei, Perlen- und Thermometerfabrikation, Glasbläserei und | (1885) |
53.435 | Brasilianische Litteratur | "Cantata á primavera" | und einfach schöne Elegie auf den Tod seines Freundes Dom Pedro I. zu den Perlen der B. L. gehören. Der Justizminister Manoel Alves Branco (1797-1855) | |
8.387 | Hensel | "Müde bin ich, geh' zur Ruh'" zählt zu den Perlen der deutschen religiösen Lyrik. Einer vollständigen Sammlung der "Lieder" | (hrsg. von Schlüter, Paderb. 1869; 6. Aufl. 1886) | |
11.266 | Marktschorgast | Regierungsbezirk Oberfranken | Bezirksamt Berneck, am perlen- und forellenreichen Schorgastbach und an der Linie München-Bamberg-Hof der Bayrischen Staatsbahn, die hier über die schiefe Ebene | (Gefälle 1:40) geleitet ist, 508 m ü. M., hat (1885) |
59.16 | Heller | "Perlen". Als die Bewegung von 1848 der vormärzlichen Belletristik ein Ende machte, ging H. nach Frankfurt a. M., wo er als Publizist auftrat. Seine anonym erschienenen "Brustbilder aus der Paulskirche" | (Lpz. 1849) | |
59.748 | Italien | Leder und Lederwaren liefern Turin, Mailand, Brescia, Parma, Modena | Livorno und Catania. Die Glaskunstindustrie | (s. d.) hat jetzt ihre frühere Bedeutung wieder erlangt; unerreicht sind die Fabrikate der Perlen-, Mosaik- und Schmelzfabriken zu Venedig und Murano (4580 Arbeiter) |
19 Quellen wurden gefunden.