Periōde
(grch., d. i. Umlauf oder Kreislauf), eine in regelmäßigen zeitlichen Abständen auftretende Wiederholung bestimmter Erscheinungen, sodann aber auch der dadurch abgegrenzte Zeitraum. In der Chronologie hat daher Periode eine ähnliche Bedeutung wie Cyklus; gewöhnlich versteht man aber unter Periode solche Cyklen, die einen längern Zeitraum in sich schließen, wie die 223 synodische Mondmonate umfassende Chaldäische Periode (s. d.) oder die 1461jährige Hundssternperiode der alten Ägypter; ferner einen aus mehrern Cyklen bestehenden Zeitraum, wie die 76jährige Kallippische und die 304jährige Hipparchische Periode (s. Kalender), oder eine Kombination verschiedener Cyklen, wie die von Jos. Scaliger aufgestellte Julianische Periode (s. d.) von 7980 Jahren. In der Geschichte versteht man unter Periode Zeiträume, deren Anfang und Ende durch bedeutsame, in die geschichtliche Entwicklung der ganzen Menschheit, eines einzelnen Volks, eines einzelnen Menschen, einer Stadt u.s.w. tief einschneidende Ereignisse (Epoche) bestimmt werden. (S. auch Zeitalter.)
In der Rhetorik nennt man Periode die Auseinanderlegung eines Gedankens in mehrere Sätze (Glieder der Periode), entweder parallele Hauptsätze, oder Haupt- und Nebensätze.
In der Musik ist Periode ein geschlossener Abschnitt von 4, 8 oder 16 Takten. Periode von ungerader Taktzahl sind Ausnahmen.
In der Medizin ist Periode soviel wie Menstruation (s. d.).