Perez
Galdós
,
Don Benito, span.
Roman- und Novellenschriftsteller, wurde auf einer der
Kanarischen Inseln
geboren, lebt aber seit frühster
Jugend in
Madrid.
[* 3] Er wandte sich zuerst der vaterländische historischen
Erzählung zu mit
dem
Roman »La fontana de oro« (abgedruckt in der »Coleccion
de autores españoles«, Bd. 31, Leipz.
1872),
worin die Ereignisse von 1820 geschildert sind, und begann, ermutigt von dem Erfolg derselben, in Nachahmung Erckmann-Chatrians unter dem Titel: »Episodios nacionales« einen Cyklus historische Romane, in denen er die Hauptereignisse der spanischen Geschichte von 1808 bis 1834 in glänzenden Farben darstellt (Madr. 1872, 20 Bde.). Besondere Hervorhebung aus dieser Reihe verdienen: »Trafalgar«, »Bailen«, »El 19 de Marzo y el 2 de Mayo«, »El terror de 1824« etc. Mit seinen folgenden Werken gab er erschütterte Bilder aus dem sozialen und geistigen Leben des heutigen Spanien, [* 4] welche besonders in den ultramontanen Kreisen große Erbitterung erregten. Der eine dieser Romane: »Gloria«, wurde in fast alle europäischen Sprachen (deutsch, Berl. 1880) übersetzt;
weiter folgten: »Marianela« (Madr. 1877),
»Un voluntario realista« (das. 1878),
»La familia de Leon Roch« (das. 1878),
»Los apostólicos« (das. 1879) u. a. Perez Galdós
ist
ausgesprochener Tendenzschriftsteller, aber er bringt dafür eine scharfe Beobachtungsgabe mit und zeichnet sich aus durch
die ebenso treffende wie packende Schilderung der
Sitten und
Menschen seiner
Heimat.