Perche
(franz., spr. persch. »Rute«),
altes franz. Längenmaß, = 3 Toisen oder 18 Fuß beim Ausmessen der Felder und 3⅔ Toisen oder 22 Fuß beim Ausmessen der Forsten.
Hiernach war eine Feldrute = 5,847 m und eine Forstrute = 7,146 m.
Perche
479 Wörter, 3'059 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Perche
(franz., spr. persch. »Rute«),
altes franz. Längenmaß, = 3 Toisen oder 18 Fuß beim Ausmessen der Felder und 3⅔ Toisen oder 22 Fuß beim Ausmessen der Forsten.
Hiernach war eine Feldrute = 5,847 m und eine Forstrute = 7,146 m.
Perche
(spr. persch), ehemalige franz.
Provinz, bildet jetzt Teile der
Departements
Orne und
Eure-et-Loir und ist durch
ihre Leinwandfabrikation sowie besonders durch die den
Namen Percheron
führende Pferderasse (s.
Pferde,
[* 2] S. 948) bekannt.
Im Geographisches Lexikon der SCHWEIZ, 1902
Perche
(Pâturage de) (Kt. Waadt, Bez. Aigle, Gem. Ormont Dessous). 1788 m. Alpweide mit Gruppe von Hütten; umfasst alle am N.-Hang des Kammes Le Meilleret-La Chaux Ronde zwischen 1700 und 1950 m gelegenen Wiesen und Weiden und gehört den Bewohnern von La Forclaz. Von Ende Juli bis Ende August bezogen. Eine urkundlich nicht belegte, aber interessante alte Ueberlieferung erzählt, auf welche Weise die Leute von La Forclaz in den Besitz dieser Alpweide gekommen seien.
Als nämlich eines Nachts das Schloss Aigremont von einer Truppe von ins Thal eingefallenen Wallisern unerwartet überfallen
wurde und die beim Volk sehr beliebte Burgfrau in Abwesenheit ihres Gemahls in grosser Gefahr schwebte,
eilte die Jungmannschaft von La Forclaz zur Hilfe herbei und schlug den Feind in die Flucht. Dieses Ereignis soll sich unter
der Herrschaft derer von Pontverre 1375 abgespielt haben. Zur Belohnung erhielten dann die Retter die Alpweide von Perche
unter der Bedingung, dass die Frauen gleich den Männern ihren bestimmten Anteil daran haben sollten
und dass derselbe auch denjenigen gesichert bleibe, die einen nicht in der Gemeinde verbürgerten Gemahl geheiratet hätten.
Dieses alte Anrecht der Frauen steht heute noch in Kraft. Die Alpweide Perche
ist ein beliebtes Ausflugsziel der Kurgäste
der Ormonts. Am Tag vor der Thalfahrt wird jeweilen ein kleines Fest abgehalten und an die Armen Milch
und Rahm verteilt. Die Hütten stehen 2 Stunden sö. über La Forclaz und 2¼ Stunden über Vers l'Église. Oberer Lias und Dogger.
Vergl. Corthésy, Eug. Étude histor. sur la Vallée des Ormonts. Lausanne 1903.
Im Geographisches Lexikon der SCHWEIZ, 1902
Perche
(Crettet de la) (Kt. Wallis, Bez. Entremont). S. den Art. Crettet de la Perche.
Perche
(La) (Kt. Bern,
Amtsbez. Pruntrut).
530 m. Zum Teil bewaldete Anhöhe; 1 km s. Pruntrut. Am N.-Abhang der Perche
befindet sich
das grosse Reservoir
¶
der Wasserleitung aus der Ante und die neuen Anlagen der verschiedenen Schützengesellschaften der Stadt: Schiess- und Scheibenstand.
Auf der Höhe der Perche
hat man eine schöne Rundsicht über einen grossen Teil des Elsgaus.
Perche
(Torrent de) (Kt. Wallis, Bez. Entremont). 2774-1800 m. Wildbach, der dem kleinen Prozgletscher am W.-Abhang des Mont Velan, am Fusse des Col de Mouleina entströmt. Zuerst gegen W. gerichtet, wendet er sich bei seinem Austritt in die Ebene von Proz nach N., wo er sich 900 m oberhalb der Kantine von Proz von rechts in die Dranse d’Entremont ergiesst. Er wächst oft rasch an und zerstört dabei die Strasse und reisst Brücken weg, indem er grosse Massen Geschiebe mit sich wälzt.