Pepuzianer
,
s. v. w. Montanisten (s. d.). ^[= die Anhänger einer häretischen Sekte des 2. Jahrh. von fanatisch asketischer Richtung. Als ...]
Pepuzianer
4 Wörter, 42 Zeichen
Pepuzianer,
s. v. w. Montanisten (s. d.). ^[= die Anhänger einer häretischen Sekte des 2. Jahrh. von fanatisch asketischer Richtung. Als ...]
die Anhänger einer häretischen Sekte des 2. Jahrh. von fanatisch asketischer Richtung. Als ihr Stifter gilt der Phrygier Montanus, welcher, von zwei schwärmerischen Frauen, Maximilla und Priscilla, unterstützt, als der von Christus verheißene Paraklet auftrat und das Christentum auf die Stufe seiner Vollendung führen wollte. Sonach gehört die Perfektibilität des Christentums zu den Voraussetzungen, von welchen er ausging. Da die Wiederkunft Christi und die Vollendung der Kirche im ¶
Tausendjährigen Reich, dessen Mittelpunkt die phrygische Stadt Pepuza sein werde, nahe bevorstehe, drang der Montanismus auf Reformation des christlichen Lebens durch möglichste Lösung aller Bande, die noch irgend an die gegenwärtige Welt fesseln; hieraus entsprangen seine Forderung der strengsten Askese und einer harten Bußdisziplin, die Verwerfung der zweiten Ehe, wiewohl auch die erste eigentlich nicht zu empfehlen sei, feindselige Stimmung gegen alle Kunst und weltliche Bildung. Im übrigen teilte der Montanismus die Dogmatik der damaligen katholischen Kirche, von welcher er erst allmählich ausgeschieden wurde. S. Chiliasmus und Christentum. Die auch Phrygier, Kataphrygier, Pepuzianer genannt, während sie sich selbst als Pneumatiker, d. h. Geisterfüllte, bezeichneten, fanden Anhänger nicht bloß in Kleinasien, sondern auch in Gallien, Italien [* 5] und Nordafrika, wo ihr namhaftester Vertreter, Tertullian, lebte.
Vgl. Schwegler, Der Montanismus (Tübing. 1841);
Bonwetsch, Die Geschichte des Montanismus (Erlang. 1881);
Belck, Geschichte des Montanismus (Leipz. 1883).