Pentateuch
(griech.), die »fünf Bücher« Moses' im Alten Testament. Bei den Juden führen diese Bücher von ihrem Hauptinhalt den Namen Thora, d. h. Gesetz. Die einzelnen Bücher werden hebräisch nach den Anfangsworten, griechisch mit eignen, den Hauptinhalt bezeichnenden Namen benannt. Den Inhalt des ersten Buches (Genesis, Entstehung, nämlich der Welt und der Menschen, bei den Juden Bereschit) bildet die Geschichte der Entstehung der Welt und des jüdischen Volkes; den des zweiten Buches (Exodus, Auszug, nämlich der Israeliten aus Ägypten) [* 3] bilden die Schicksale der Nachkommen Abrahams in Ägypten, der Auszug aus Ägypten und die Stiftung des Bundes am Sinai.
Das dritte Buch (Leviticus) enthält vorzugsweise die kultische Gesetzgebung, die Hauptbestandteile des sogen. Priesterkodex. Auch das vierte Buch (Numeri, Zählung, nämlich des Volkes) bringt noch Nachträge zur Gesetzgebung, setzt dann aber die Geschichte des Zugs durch die Wüste fort vom zweiten Jahr nach dem Auszug bis zum 40. Jahr. Im fünften Buch (Deuteronomium, zweites Gesetz) haben wir eine ganz andre Gestalt, nach gewöhnlicher, jedoch unrichtiger Annahme eine ergänzende Wiederholung des Gesetzes mit Bezug auf spätere Verhältnisse.
Während die althergebrachte Meinung, daß
Moses Verfasser des ganzen Pentateuchs
(nur den
Bericht von seinem Lebensende ausgenommen)
sei, von keinem namhaften biblischen
Kritiker mehr verteidigt wird, bezeichnen jetzt die meisten die fünf
Bücher als ein
schichtenmäßig entstandenes
Aggregat verschiedenartige
Bestandteile, unter welchen besonders die beiden sich schon äußerlich
durch die verschiedenen Gottesnamen
Elohim und
Jehovah bemerklich machenden hervorzuheben sind.
Man spricht daher als von Quellenschriftstellern von einem Jehovisten (Jahvisten) und einem, neuerdings zwei, Elohisten, wobei übrigens noch verschiedene andre Elemente, wie das uralte »Bundesbuch«, unterschieden werden. Das letzte der fünf Bücher ist erst unter Hiskias' Regierung entstanden (vgl. 2. Kön. 22),. aber das Ganze ist wahrscheinlich sogar noch spätern Ursprungs und hat jedenfalls erst nach dem Exil seine jetzige Gestalt empfangen.
Vgl. Kayser, Das vorexilische Buch der Urgeschichte Israels (Straßb. 1874);