Pélissier
(spr. -ssjeh), Amable Jean Jacques, Herzog von Malakow, franz. Marschall, geb. zu Maromme (Niederseine), besuchte die Militärschulen zu La Flèche und zu St.-Cyr, trat 1815 als Unterleutnant in die Artillerie, dann in ein ¶
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Infanterieregiment, ward 1819 zum Generalstab und kurz darauf als Aide-Major zu einem Husarenregiment versetzt, von dem er 1821 zur Infanterie zurückkehrte. 1823 nahm er als Adjutant des Generals Grundler am spanischen Feldzug teil; 1828 begleitete er den General Durrieu als Adjutant nach Morea. 1830 nahm er an der Expedition nach Algier teil, worauf er in Frankreich als Major im Generalstab verwandt wurde. Im November 1839 ging er mit dem General Schramm, der ihn zu seinem Generalstabschef erwählte, wieder nach Algerien. [* 4]
Sein Name ward zuerst in weitern Kreisen bekannt, als er 1845 bei einem Angriff auf die Dahragrotten 400 Araber, die seiner Aufforderung, zu weichen, kein Gehör [* 5] gaben, in einer Höhle durch Rauch ersticken ließ. Am wurde er zum Kommandanten des 1. Korps der orientalische Armee berufen, übernahm 19. Mai das Kommando der Belagerungsarmee von Sebastopol [* 6] und ward nach der Eroberung der Festung [* 7] 12. Sept. zum Marschall ernannt. Im Sommer 1856 kehrte er aus der Krim [* 8] nach Frankreich zurück und wurde 22. Juli vom Kaiser zum Herzog von Malakow mit einer Jahresrente von 100,000 Frank ernannt. Vom März 1858 bis Mai 1859 war er Gesandter in London, [* 9] befehligte 1859 die Observationsarmee am Rhein und wurde 1860 zum Generalgouverneur von Algerien ernannt; er starb daselbst.