Pelĭon
(jetzt Plesidi), waldiges und quellenreiches, bis 1618 m ansteigendes, aus ältern Schiefern und Kalksteinen bestehendes Gebirge im alten Thessalien, Landschaft Magnesia, zwischen dem See Böbeïs und dem Thrakischen Meer. Seine südöstliche Verlängerung begrenzt den Pagasäischen Meerbusen im O. und bildet die Vorgebirge Sepias und Äantion. Zuerst spielt dasselbe eine mythische Rolle in der Gigantomachie, indem die Giganten den Ossa auf den Pelion wälzten, um den Himmel zu stürmen. Dann galt es als der Sitz des heilkundigen Kentauren Cheiron, wahrscheinlich wegen der Menge der dort wachsenden Heilkräuter. Endlich sollte auch vom Holz des Pelion, der namentlich Eichen, Kastanien, Obstbäume, Buchen und Platanen trägt, das Schiff Argo gezimmert worden sein. Auf seinem Gipfel befand sich ein Heiligtum des Zeus Aktäos. Die wichtigsten Produkte des Pelion sind heute Olivenöl, Äpfel, Haselnüsse und Kartoffeln. Der Berg besitzt Erzgänge mit silber- und goldhaltigem Bleiglanz, Weißbleierz, Zinkblende und Schwefelkies, die bei H. Janni von Deutschen in Konstantinopel ausgebeutet werden.