Pelagiberg
oder St. Pelagiberg (Kt. Thurgau, Bez. Bischofszell, Gem. Hauptwil). 660 m. Kleiner Höhenzug (im Dialekt Laienberg geheissen) mit Wallfahrtskirche; nahe der Grenze gegen den Kanton St. Gallen, zwischen der Sitter und dem Tobel des Waldkircherbaches, 5 km ö. Bischofszell und 4 km sw. der Station Hauptwil der Linie Gossau-Sulgen. Auf dem Hügel stehen 5 Häuser (worunter ein Gasthof und ein Pilgerhaus) und die 1888 im Renaissancestil erbaute schöne Kirche. Am O.-Hang eine grosse Käserei. 9 kathol. Ew. Kirchgemeinde Bischofszell-Pelagiberg. Wiesenbau. Sehr schöne Aussicht auf den Thurgau, die Voralpen, die Hochalpen und den Bodensee. Das Kloster Bischofszell erbaute hier zum Andenken an den 284 in Konstanz den Märtyrertod gestorbenen St. Pelagius eine Kapelle. Als sich dann mehrere wunderbare Heilungen ereigneten, ward die Kapelle allmählig zum Wallfahrtsort und sah sich bald im Besitz eines aus den Opfergaben der Pilger stammenden schönen Vermögens. Lange Zeit wurde die Kapelle durch Einsiedler versehen, deren letzter 1798 starb. Dann wurde auf Wunsch der Bevölkerung ein Priester hierher gesetzt, und seit 1851 bildet Pelagiberg eine Filiale der kathol. Kirchgemeinde Bischofszell mit einem besonderen Kaplan. Die jetzige Kirche vom Kirchengutsverwalter Pfarrer Taubenberger aus Hauptwil (1857-1898) erbaut und mit schönen Wandgemälden und Glasmalereien ausgeschmückt. Vergl. die von J. Schneider verfasste Beschreibung der Wallfahrtskirche und des neuen Kurortes St. Pelagiberg.