Pechstein
,
ein glasiges oder halbglasiges Gestein von dunkelgrünen, braunen, schmutzigroten und schwarzen
Farben und
ausgezeichnetem
Fettglanz, das die als wasserhaltiges amorphes
Glas
[* 2] ausgebildete Erstarrungsform einerseits der ältern Quarz-
oder Felsitporphyre, andererseits der jüngern Rhyolith- und Trachytgesteine darstellt, wonach man den
Felsitpechstein
und den
Trachytpechstein unterscheidet. Der erstere findet sich ausgezeichnet in der Gegend von Meißen
[* 3] und
andern Orten als Lager
[* 4] in dem sächs. Rotliegenden, in dem Porphyrgebiet von
Bozen,
[* 5] westlich von
Lugano, auf der schott.
Insel
Arran; der letztere in den trachytischen
Regionen von
Ungarn,
[* 6]
Island,
[* 7]
Armenien und
Italien.
[* 8]
Fig. 4 der
Tafel: Dünnschliffe in mikroskopischer Vergrößerung zeigt einen
Trachytpechstein aus den Euganeen unter dem Mikroskop
[* 9] im gewöhnlichen Licht.
[* 10] Manchmal sind farblose oder weiße Feldspatkrystalle in dem
Glase des Pechstein
porphyrartig ausgeschieden;
mikroskopisch sind
Orthoklas, Plagioklas, Angit, Enstatit,
Biotit,
Magnetit,
Zirkon
[* 11] darin zu gewahren: die erstern Pechstein
sind außerdem
mehr durch felsitische
Substanz, die letztern mehr durch mikrolithische Gebilde entglast, beide weisen oft Fluktuationserscheinungen
auf.
Ihre chem. Konstitution ist, nach Abrechnung des bis zu 9 Proz.
betragenden chemisch gebundenen Wassers, genau dieselbe, wie die der oben genannten
Eruptivgesteine, mit denen sie geologisch
zusammenhängen. Möglicherweise sind gewisse Quarzporphyre als Umwandlungsprodukte von Pechstein
zu
deuten, indem die Glassubstanz der letztern sich infolge von Verwitterungsprozessen in feinstkrystallinische
Aggregate umsetzte.