Pech
(lat.
Pix,
Schiffspech,
Schusterpech), der durch längeres mäßiges Erhitzen in offenen gußeisernen
Gefäßen entwässert
und durch
Destillation
[* 2] von dem größten Teil der flüchtigen
Bestandteile
(Teeröle) befreite Holzteer.
Das Pech
wird um so schöner und weicher, je früher man die
Destillation unterbricht. Früher kochte man den
Teer in offenen
Kesseln, bis sich eine abgekühlte Probe nicht mehr an die
Zähne
[* 3] hing; dann leitete man ihn in die Kühlpfanne und füllte
ihn noch heiß in die Pech
tonnen. So bereitetes Pech hat eine dunkle
Farbe, läßt sich kneten, ohne an den
Fingern zu kleben, zerspringt in der
Kälte wie
Glas,
[* 4] sinkt in
Wasser unter, schmilzt in kochendem
Wasser, löst sich in
Alkohol,
alkalischen
Laugen und Sodalösungen und brennt mit leuchtender, stark rußender
Flamme.
[* 5]
Dies Pech
dient zum
Kalfatern der
Schiffe,
[* 6] zum Steifen des Schuhmacherhanfs, zu wasserdichten
Kitten etc.
Wird
Steinkohlenteer ebenso behandelt wie Holzteer, so hinterläßt er ein Pech
, welches das aus Holzteer bereitete
vielfach ersetzen kann und auch als Asphaltsurrogat benutzt wird. Das Pech
zum Auspichen der Bierfässer (Faßpech
),
welches die
Verdunstung des
Biers durch das
Holz
[* 7] hindurch und den Zutritt der
Luft zum
Bier verhindern soll,
gibt an das alkoholhaltige
Bier einige
Bestandteile ab, welche die Haltbarkeit desselben erhöhen und ihm den von manchen Leuten
geliebten Pech
geschmack erteilen.
Dieser darf indes nicht zu stark werden, und man siedet daher das rohe
Harz von
Kiefern,
Fichten und
Tannen
in offenen gußeisernen
Kesseln so lange, bis sich der Terpentinölgeruch verloren hat. Das hellere Faßpech
ist gelblichrot,
zäh, leicht schmelzbar, riecht angenehm, weihrauchartig und schmeckt sehr rein. Das dunklere ist dunkel rotbraun, aber ebenfalls
sehr zäh.
Amerikanische
Kolophonium kann man durch vorsichtiges Zusetzen von sehr reinem
Harzöl zur Verwendung
als Faßpech
geeignet machen. Statt des Pechs wendet
man in neuerer Zeit vielfach einen
Firnis
(Faßglasur,
Moogscher Brauerfirnis,
flüssiges an, welcher aus einer
Lösung von
Kolophonium,
Schellack;
Terpentin und gelbem
Wachs in
Weingeist besteht. Man macht
damit zwei
Anstriche und, wenn der letzte getrocknet ist, noch einen dritten mit einer
Lösung von
Schellack
in
Weingeist.
Weißes
[* 8] Pech
, s. v. w.
Fichtenharz.