Pazmány
(spr. páhsmānj), Peter, Kardinal, ungar. Redner und Begründer der ungarischen Prosa, geb. zu Großwardein [* 3] als Sohn protestantischer Eltern, studierte in seinem Geburtsort, dann in Klausenburg, [* 4] wo er in seinem 13. Jahr zur katholischen Kirche übertrat, als Novize des Jesuitenorden in Krakau, [* 5] endlich in Wien [* 6] und in Rom. [* 7] Ein Mann von glänzender Beredsamkeit und glühendem Eifer im Interesse des katholischen Glaubens, führte er fast ganz allein Ungarn, [* 8] dessen hoher Adel und große Volksmehrheit der protestantischen Bewegung gefolgt war, wieder zum Katholizismus zurück und ward 1616 zum Primas von Gran, [* 9] 1629 vom Papst Urban VIII. zum Kardinal ernannt. Seine Schriften sind heute noch als Muster der ungarischen Prosa geschätzt. Er gründete in Tyrnau eine Universität (später nach Pest verlegt) und ein Konvikt für adlige Jünglinge sowie in Wien das »Pazmaneum« (Seminar für Kleriker aus ungarischen Diözesen) und förderte die katholische Volkserziehung durch Gründung vieler Schulen. Er starb in Preßburg. [* 10]