Paulsen
,
Louis,
Schachspieler, geb. zu Nassengrund
(Lippe),
[* 3] erlernte das
Schach im elterlichen
Hause, siedelte 1854 nach
Amerika
[* 4] über und trat dort alsbald mit größtem Erfolg in die
Öffentlichkeit; beim
New
Yorker Schachturnier 1857 gewann
er den
zweiten
Preis. Zugleich produziert er sich damals vielfach als Blindlingsspieler, eine
Kunst, in welcher
es ihm lange Zeit hindurch niemand gleichthat. 1860 kehrte Paulsen
nach
Deutschland
[* 5] zurück; auf dem
Turnier zu
Bristol 1861 gewann
er den ersten
Preis gegen
Kolisch. 1862 erhielt er in
London
[* 6] den zweiten
Preis und zeigte sich zugleich im Einzelwettkampf als
ebenbürtiger Gegner
Anderssens. Seitdem verließ ihn das
Glück in größern
Turnieren ziemlich lange Zeit,
bis er bei der Anderssenfeier 1877 in
Leipzig,
[* 7] 1878 auf dem
Kongreß in
Frankfurt
[* 8] a. M. und
1880 in
Braunschweig
[* 9] wieder die Hauptpreise
gewann. Auch durch Einzelspiele mit
Anderssen hielt Paulsen
seinen
Ruhm stets aufrecht. Um die
Theorie des
Spiels hat er sich
im
Verein mit seinem
Bruder Wilfried sehr verdient gemacht.