Paulinzelle
(Paulinzella
), Dorf im Landratsamt Rudolstadt
[* 2] des Fürstentums
Schwarzburg-Rudolstadt, hat (1895) 110 evang.
E., Postagentur,
Telegraph.
[* 3] Paulinzelle
ist merkwürdig durch das 1114 von Pauline, der Tochter des thüring.
Grafen Moricho, und ihrem
Sohn Werner nach dem
Tode ihres Gemahls Udalrich gestiftete
Cistercienser-Nonnen- und Mönchskloster, 1534 durch die
Grafen
von
Schwarzburg
[* 4] aufgehoben, die in den
Besitz der
Güter gelangten. Die Trümmer des durch
Blitz zerstörten
Klosters bilden eine
der schönsten Kirchenruinen (Säulenbasilika mit tiefer Vorkirche im edelsten roman.
Stil nach dem Vorbild der
Kirche in Hirsau). 1877-78 wurden die Ruinen auf Kosten des Fürsten
Georg von
Schwarzburg-Rudolstadt restauriert. -
Vgl. Martini und Hesse, Die Ruinen der Thüringer Klöster und Burgen [* 5] (Rudolst. 1816);
Puttrich, Die
Kirchen und sonstigen
Altertümer der
schwarzburg.
Länder (Lpz. 1843); Die Klosterruine Paulinzelle
(Rudolst.
1882).