Pauler
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Theodor, ungar. Rechtsgelehrter und Minister, geb. zu Ofen, studierte in Pest, wurde 1838 Professor in Agram, [* 2] 1847 Professor an der Rechtsakademie in Raab [* 3] und 1848 an der Pester Universität. Nach Eötvös' Tod wurde er 1871 zum ungarischen Kultus- und Unterrichtsminister und ein Jahr darauf zum Justizminister ernannt, letzterer Stelle aber 1875 infolge der Fusion der beiden großen politischen Parteien und des Rücktritts des Kabinetts Bittó enthoben u. 1876 zum Präsidenten des ungarischen Landesunterrichtsrats ernannt.
Seit 1871 vom ersten Ofener Bezirk immer wieder zum Reichstagsabgeordneten gewählt und seit 1875 von neuem in seiner frühern Stellung als Universitätsprofessor thätig, starb er Von seinen Werken sind anzuführen: »Encyklopädie der Rechts- und Staatswissenschaften« (Pest 1851, 4. Aufl. 1871),
»Lehrbuch des Strafrechts« (3. Aufl., das. 1873),
beide von der ungarischen Akademie, deren Mitglied er seit 1845 war, mit Preisen ausgezeichnet, und »Propädeutik der Vernunftrechtslehre« (das. 1852, 3. Aufl. 1873), alle in ungarischer Sprache. [* 4]