Passow
,
Franz, namhafter Philolog, geb. zu Ludwigslust in Mecklenburg, [* 2] vorgebildet zu Gotha, [* 3] studierte seit 1804 in Leipzig [* 4] erst Theologie, dann, namentlich von G. Hermann angeregt, Philologie, ward 1807 Professor am Gymnasium zu Weimar, [* 5] 1810 zweiter Direktor am Conradinum zu Jenkau bei Danzig, [* 6] 1815 Professor der Altertumswissenschaft an der Universität zu Breslau, [* 7] 1829 zugleich Direktor des akademischen Kunstmuseums und starb dort Sein Hauptwerk ist das »Handwörterbuch der griechischen Sprache« [* 8] (ursprünglich Bearbeitung von Schneiders Wörterbuch, Leipz. 1819-1824; 5. Aufl. von Rost, Palm u. a., 1841-57),
dem die Schrift »Über Zweck, Anlage und Ergänzung praktischer Wörterbücher« (das. 1812) vorausgegangen war. Sonst edierte er: »Die Küsse des Johannes Sekundus« (lat. u. deutsch, Leipz. 1807),
Persius (Bd. 1, das. 1809),
Musäos (griech. u. deutsch, das. 1810),
Longos (griech. u. deutsch, das. 1811),
Tacitus' »Germania« [* 9] (Bresl. 1817),
»Corpus scriptorum eroticorum« (Parthenios und Xenophon Ephesios enthaltend, Leipz. 1824-33, 2 Bde.),
»Dionysii orbis terrarum descriptio« (das. 1825),
»Nonni Panop. metaphrasis« (das. 1834),
schrieb: »Grundzüge der griechischen und römischen Litteratur- und Kunstgeschichte« (Berl. 1816, 2. Aufl. 1829),
»Die Lehre [* 10] vom Zeitmaß der griechischen Sprache« (Leipz. 1820, 2. Aufl. 1827) und gab mit Jachmann das »Archiv deutscher Nationalbildung« (Berl. 1812),
mit K.
Schneider das
»Museum criticum Vratislaviense«
(Tl. 1, 1829) heraus. In der
Breslauer Turnfehde wurde er
durch sein »Turnziel, Turnfreunden und Turnfeinden« (Bresl.
1818) der Vorkämpfer des
Turnens. Seine kleinern
Arbeiten wurden gesammelt als »Opuscula academica« (von
Bach, Leipz. 1835)
und als »Vermischte
Schriften« (von seinem Sohn W.
A. Passow
, das. 1843).
Vgl.
Wachler, Passows
Leben und
Briefe (Bresl. 1839);
Ritschl, Kleine philosophische Schriften (Bd. 5). -
Sein Sohn
Wilhelm
Arthur Passow
, geb. zu Jenkau bei
Danzig, zuletzt Gymnasialdirektor in
Thorn,
[* 11] gest. in
Streitberg,
hat eine Anzahl ästhetisch-kritischer und litterarhistorischer
Arbeiten veröffentlicht.