Passecaille
(franz., spr. pass'káj, ital.
Passagaglio, auch Passagallo), altes, der
Chaconne nahe verwandtes Tanztonstück von ernstem, aber angenehmem
Charakter, das
sich als Teil der
Suite, aber auch als alleinstehendes Instrumental-, besonders
Klavier- und Orgelstück findet. Es steht
in der
Regel in ungeradem
Takt, hat langsames
Tempo und beginnt meist mit dem zweiten
Viertel, seltener mit dem dritten (z. B.
in
Seb.
Bachs berühmtem Orgelpassecaille
in
C moll) und noch seltener im
Niederschlag. Außerdem ist für die Form des Passecaille
charakteristisch,
daß über das im
Grundbaß liegende, sich immer wiederholende
Thema von acht
Takten, ähnlich wie in der
Chaconne, die Oberstimmen in
Variationen fortschreiten. Der Passecaille
verschwand schon um die Mitte des 18. Jahrh.
aus den Kammersonaten.