Pasiteles
,
griech. Bildhauer und Kunstschriftsteller, ein Zeitgenosse des
Pompejus, aus
Großgriechenland
(Unteritalien) gebürtig, doch meist in
Rom
[* 2] thätig, merkwürdig durch seine stilistische
Richtung, welche die Strenge der
altertümlichen
Kunst mit der Formeneleganz der römischen
Plastik zu vereinigen suchte, ein Eklektizismus, den ein Werk seines
Schülern
Stephanos, eine Knabenfigur in
Villa
Albani, deutlich ausprägt, während des letztern
Schüler
Menelaos
[* 3] in der berühmten
Ludovisischen
Gruppe
(Orest und
Elektra) wieder zu einfachern
Formen zurückkehrt. Pasiteles
war von großer Vielseitigkeit; er arbeitete
in
Marmor,
Elfenbein,
Silber und
Erz.
Sein Werk über ausgezeichnete
Schöpfungen der ältern
Kunst (in fünf
Büchern griechisch
geschrieben) ist nicht erhalten, aber von
Plinius benutzt worden.
Vgl. Kekulé, Die Gruppe des Künstlers Menelaos in Villa Ludovisi (Leipz. 1870).