Parenthēse
in der
Rhetorik eine nicht notwendig zu der eben behandelten Hauptsache gehörige Erwähnung, welche, den Zusammenhang unterbrechend,
in der Mitte des Hauptsatzes eingeschoben oder auch am
Schluß desselben hinzugefügt wird (z. B.: »Mit
grobem
Zinn, die schlechtste Edelfrau würd' es verschmähn, bedient man ihre Tafel«); auch s. v. w.
Einschaltungszeichen in
Schrift und
Druck, bestehend in
Klammern,
[* 2] (), [], oder
Gedankenstrichen am Anfang und
Schluß der Einschaltung.
- In der
Algebra haben diese
Einschließungs- oder Zusammenfassungszeichen (auch
Klammern genannt) die Bestimmung, eine gewisse
angedeutete Rechnung auf den mehrgliederigen
Ausdruck zwischen ihnen, nicht bloß auf das unmittelbar
neben dem Rechnungszeichen stehende
Glied
[* 3] zu beziehen; sie sind (), [], {}. Eine Parenthese
auflösen heißt einen mit
Klammern versehenen
Ausdruck in einen gleichwertigen ohne
Klammern verwandeln, und umgekehrt heißt eine Parenthese
bilden, die
Glieder
[* 4] eines
Ausdrucks durch
Absondern gemeinschaftlicher
Faktoren,
Divisoren etc. zusammenzieht, so daß eine vorher im einzelnen vorgeschriebene
Rechnung sich nun auf den ganzen
Inhalt einer
Klammer bezieht.