Ambroise,Mediziner, geb. 1517 zu
Bourg Hersent bei
Laval im
DepartementMaine, bildete sich
drei Jahre hindurch unter den Barbiers-chirurgiens des
Hôtel-Dieu in
Paris,
[* 2] machte 1536 als Wundarzt den
Feldzug in
Italien
[* 3] mit, ward 1545
Schüler des Anatomen
JacquesDubois, 1552 Leibwundarzt
Heinrichs II. und diente in gleicher
EigenschaftFranz II.,
Karl IX. und
Heinrich III. 1554 wurde er in das
Collège de St.-Côme aufgenommen. Er starb in
ParisParé hat
für die gesamte
Chirurgie die Bedeutung eines
Reformators; seine größten
Verdienste sind aber unzweifelhaft erstens die Umgestaltung
der
Lehre
[* 4] von den
Schußwunden, welche er zuerst als bloße Kontusionswunden mit einem einfachen
Verband,
[* 5] gegenüber der bis
dahin herrschenden
Sitte, dieselben als »vergiftete«
Wunden mit heißem
Öl zu kauterisieren, behandelte,
und zweitens die Verbesserung der
Amputation durch Einführung der
Unterbindung der blutenden
Gefäße an
Stelle der früher
gebräuchlichen blutstillenden
Medikamente und des Glüheisens. Seine in der Geschichte der
Chirurgie epochemachenden Werke
(neue Ausg. von Malgaigne, Par. 1840-41, 3 Bde.),
unter denen die
»Cinqlivres de chirurgie« das wichtigste sind, wurden ins
Lateinische (das. 1562, Frankf. a. M.
1594) und Deutsche
[* 6] (das. 1604 u. 1631) übersetzt.
Gebirgslandschaft in Deutsch-Ostafrika, südlich vom Kilima-Ndscharo, 130 km lang und 15 km breit, ragt wie eine
Insel zwischen der Njika- und Panganisteppe empor, nach O. in sanfterm, nach W. in schrofferm Abfall. Das
Gebirge besteht aus krystallinischem Schiefer; es erhebt sich im äußersten S. zu einem wilden Felsenkamm, weiter nördlicher
dagegen zu einem mit Wäldern und Wiesen bedeckten Hochplateau (14–1700 m ü.d.M.) mit vereinzelten Gipfeln von 2000 m
Höhe.
Die Steppe reicht bis an den Fuß und zum ersten Aufstieg der Berge heran. Die Kulturzone mit Bananen, Mais,
Bataten, Maniok, Bohnen und Zuckerrohr beginnt erst in den obern Regionen. Die zahlreichen Gewässer, welche die allein fruchtbare
Ostseite hinabfließen, verlieren sich in der Steppe, bis auf den in den Pangani mündenden Mkomasi. Die Bevölkerung bilden,
abgesehen von kleinen Kolonien der Wasegua, Waschamba und Wakamba am Fuße der Ostseite, die Wapare, ein
arbeitsames, nicht sehr kriegerisches Bergvolk. Die Wapare sind Bantu, doch teilweise vermischt mit den massaiartigen Wambugu.
Sie wohnen in zerstreuten Weilern, in runden Grashütten mit Lehmwänden und kegelförmigem Dach.
[* 7] Sie treiben Viehzucht
[* 8] in
Südpare und Ackerbau. In Nordpare gewinnen sie aus dem Sand der Bäche Eisenstaub und verarbeiten diesen
in Schmelzöfen. HansMeyer hat Nordpare 1889 durchquert, Baumann ganz Pare 1890 gründlich erforscht. –
Ambroise, lat. Paräus, der Begründer der Chirurgie in Frankreich, geb. 1517 zu Bourg-Hersent bei Laval im Depart.
Mayenne, kam zu einem Barbier in die Lehre, widmete sich dann drei Jahre unter den Barbiers-chirurgiens
des Hôtel-Dieu zu Paris der Chirurgie, machte 1536 als Wundarzt den Feldzug in Italien mit, wurde 1552 Heinrichs II. Leibwundarzt
und diente in gleicher Eigenschaft Franz II., Karl IX. und Heinrich III. 1554 wurde Paré ehrenvoll und unentgeltlich in
das Collège de St.Côme aufgenommen. Er starb zu Paris.
Hauptsächlich verdankt man ihm eine bessere Behandlung der Schußwunden. Auch verbesserte er die Operation des Trepanierens,
die Amputationen, die Operationen an den Gelenken, führte die Unterbindung der Arterien wieder ein und vereinfachte die Behandlung
der Frakturen und Luxationen. Seine Werke (Par. 1561 u. ö.;
neue Ausgabe von Malgaigne, 3 Bde., 1840–41) wurden ins Lateinische und Deutsche übersetzt. –
Vgl. Le
[* 9] Paulmier, AmbroiseParé d'après de nouveaux documents (Par. 1884).