Paradieswitwe
,
Vogel, s. Witwenvögel.
Paradieswitwe
4 Wörter, 39 Zeichen
Paradieswitwe,
Vogel, s. Witwenvögel.
(Widafinken, Viduanae
Cab.), Unterfamilie der Webervögel (Ploceïdae) aus der Ordnung der Sperlingsvögel,
[* 3] mittelgroße Vögel
[* 4] mit kurzem, kegelförmigem, am Grund aufgetriebenem Schnabel, mittellangen Flügeln und beim Männchen während
der Brutzeit mit eigentümlich gestalteten, unverhältnismäßig verlängerten Schwanzfedern, welche nach der Brutzeit mit
dem Hochzeitskleid wieder verschwinden. Vielleicht verdanken sie ihren Namen diesen Federn oder dem stets
schwarzen Rücken, vielleicht auch nur einer Wortverdrehung, indem die ersten Witwenvögel durch die Portugiesen aus Wida
an der afrikanischen Westküste gebracht wurden und man in dem Wort Wida das lateinische vidua
(Witwe) erkennen wollte.
Alle Witwenvögel sind auf Afrika [* 5] beschränkt, sie leben während der Brutzeit paarweise, einige, wie es scheint, in Vielweiberei, nach der Brutzeit in starken Flügen. Ihre Nahrung, Sämereien und Kerbtiere, suchen sie meist am Boden; in der Brutzeit halten sich die Männchen aber mehr auf Bäumen auf, weil der lange Schwanz sie am Boden, übrigens auch beim Flug stark behindert. Sie bauen Nester nach Art der eigentlichen Webervögel, halten in der Gefangenschaft gut aus, schreiten jedoch nur äußerst selten zur Fortpflanzung.
Einer der schönsten Witwenvögel ist die Paradieswitwe (Vidua paradisea L., s. Tafel »Stubenvögel«), [* 6]
welche ohne die verlängerten Schwanzfedern 15, mit denselben 30 cm lang, 25 cm breit, am Oberkopf, Rücken und Schwanz schwarz, am Nacken und an den Halsseiten orangezimtrot, an der Unterseite blaß rostgelb ist; Augen und Schnabel sind schwarz, die Füße dunkelbraun. Im Schwanz sind die vier Mittelfedern, am stärksten die beiden innern, verlängert und letztere hahnenschwanzartig gebogen, die beiden äußern aufrecht stehend. Der Vogel bewohnt Mittelafrika, besonders lichte Wälder und die Steppe; sein Gesang ist einfach, das Betragen des Männchens im Hochzeitskleid prahlerisch.