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Haubenfedern, von
Celebes,
Flores und
Lombok, und den Rosenkakadu (Papageien
roseicapillus Viell.),
der kaum mittelgroß, oberseits aschgrau, an Oberkopf und
Haube blaß rosenrot, an Kopfseiten,
Hals und an der Unterseite purpurrosenfarben
ist und dem Innern
Australiens angehört. - Die
Grassittiche (Breitschwänze, Plattschweifsittiche, Platycercidae),
Vögel
[* 3] von
Drossel- bis Elstergröße, mit kurzem, kräftigem,
oben, seitlich und aus der
Firste abgerundetem und
vor der
stark übergebogenen, aber meist sehr kurzen
Spitze mit einem stumpfen Zahnausschnitt versehenem
Schnabel, langen, spitzigen
Flügeln mit langer Flügelspitze und oft sehr langem, breitem, stufenförmigem
Schwanz, sind sehr bunt gefärbt und bilden
die
Mehrzahl der australischen Papageien
, finden sich auf den östlichen
Molukken,
Neuguinea,
Australien,
[* 4]
Tasmania,
Neukaledonien,
[* 5]
Neuseeland und einigen andern
Inseln u. Inselgruppen der
Südsee, überall, wo Edelsittiche nicht vorkommen.
Sie sind hauptsächlich auf die grasreichen Ebenen angewiesen, fliegen vortrefflich, laufen auch behend, haben eine verhältnismäßig schwache, nicht kreischende Stimme, leben meist in kleinen Trupps, nach der Brutzeit auch in größern Schwärmen, welche weit herumschweifen, und brüten in Baumhöhlen. Man kennt 11 Gattungen mit nahezu 60 Arten. Seit etwa 15 Jahren kommen mehrere Arten, mit am häufigsten die Rosella (Platycercus eximius Shaw) aus Neusüdwales und Tasmania, nach Europa; [* 6] sie sind aber in der Gefangenschaft etwas schwierig zu erhalten.
Die Familie der Loris (Pinselzungen, Trichoglossidae), durch die pinselförmige, mit Papillen besetzte Zunge charakterisiert und 6 Gattungen mit etwa 60 Arten umfassend, ist über Australien und die zugehörigen Inseln, den Indischen Archipel mit Ausschluß der Sundainseln und Polynesien verbreitet. Die Breitschwanzloris (Domicella Wagl.) sind klein oder mittelgroß, etwas schlank gebaut, mit meist kräftigem, ebenso hohem wie langem, seitlich zusammengedrücktem Schnabel mit abgerundete Firste, stark herabgebogener, überhängender Spitze des Oberschnabels, welcher vor der Spitze sanft ausgebuchtet ist, langen, spitzen Flügeln und einem verhältnismäßig kurzen, abgerundeten Schwanz; das Gefieder ist vorherrschend prächtig rot mit blauer Zeichnung, ausnahmsweise einfarbig schwarz oder blau.
Sie sind über Polynesien und die Papualänder verbreitet, leben in kleinen Trupps in den Wäldern, nähren sich von Früchten und Blütensaft, nisten in Baumhöhlen und werden wegen ihrer Schönheit von den Eingebornen in Gefangenschaft gehalten und als Tauschgegenstände von einer Insel zur andern verführt. Sie kamen bis jetzt noch wenig nach Europa und fordern sehr sorgfältige Behandlung. Der Erzlori (schwarzköpfiger Frauenlori, D. atricapilla Wagl.), scharlachrot, Stirn und Schulter schwarz, gegen den Hinterkopf zu dunkelviolett, auf dem Kropf gelb, Flügelbug blau und weiß, Flügel dunkel grasgrün, Schwanz karminrot; das Auge [* 7] ist braun, ein schmaler Ring um den Stern gelb, Schnabel orange, Fuß grauschwarz. Er bewohnt Ceram und Amboina, lebt auch in der Nähe menschlicher Wohnungen, wird wegen seiner Gelehrigkeit in Amboina allgemein in der Gefangenschaft gehalten und kommt auch häufig nach Europa.
Die Keilschwanzloris (Trichoglossus Vig. et Horsf.) sind klein oder mittelgroß, schlank, mit mittellangem, zusammengedrücktem, auf der Firste kantigem Schnabel, dessen verschmähte, dünne, stark herabgebogene, überhängende Spitze sanft ausgebuchtet ist, langen, spitzigen Flügeln und keilförmigem Schwanz. In dem prächtigen Gefieder herrscht oberseits Grün, auf der Brust Rot vor. Sie haben etwa dasselbe Verbreitungsgebiet wie die vorigen, finden sich aber noch weiter westlich; sie leben außerordentlich gesellig, oft in unzählbaren Scharen, selbst verschiedene Arten innig miteinander vereint, nähren sich zur Zeit der Eukalyptusblüte wohl ausschließlich von deren Nektar, sonst wohl von Sämereien, sind der Nahrung halber zu weiten Wanderungen genötigt, fliegen und klettern ungemein geschickt und besitzen eine gellende, wenig biegsame Stimme.
Sie sollen gesellig brüten und 2-4, auch mehr Eier [* 8] legen. Ihr Fleisch ist ungenießbar. Im Käfig halten sie sich nicht gut, fordern jedenfalls sehr sorgfältige Pflege. Der Pflaumenkopf (T. Novae Hollandiae Gm.) ist von mittlerer Größe, an Kopf, Backen und Kehle pflaumenblau, am Hinterhals, Rücken, Bürzel, an den Flügeln und dem Schwanz dunkel grasgrün, im Nacken mit gelbgrünem Band, [* 9] an der Brust zinnoberrot, an der Brustseite hochgelb und am Bauch [* 10] dunkelblau; das Auge ist orangerot, der Schnabel rot, Wachshaut und Fuß braun. Er findet sich in ganz Australien und Tasmania und gelangt nicht selten nach Europa, ist auch in der Gefangenschaft längere Zeit zu erhalten.
Die
Familie der
Aras oder Kegelschwänze
(Sittiche, Conuridae,
Sittacinae) umfaßt mehr als die Hälfte aller
bekannten Papageien
, fehlt nur in
Europa und ist am zahlreichsten in
Amerika
[* 11] und
Australien vertreten; die
Sittiche sind meist Baumvögel.
Die
Araras
(Aras, Sittace
Finsch, s. Tafel II), Charaktervögel
Süd- und
Mittelamerikas, unter ihnen die größten Papageien
mit enorm
großem, seitlich zusammengedrücktem, sehr langhakigem
Schnabel, meist nacktem
Zügel und Augenkreis,
langen, spitzen
Flügeln und sehr langem, spitzigem, stufig verkürztem
Schwanz, sind fast ausnahmslos lebhaft grün, rot oder
blau, meist bunt gefärbt, finden sich in Südbrasilien und
Paraguay
[* 12] bis Nordmexiko, leben paarweise oder einzeln im
Urwald
und ziehen sich vor den Ansiedlern immer weiter zurück.
Sie sind ruhig, ernst, fliegen meist
gut, haben eine rauhe
Stimme, brüten in Baumlöchern und legen 2
Eier. Sie werden wegen
des
Schadens, welchen sie in
Pflanzungen anrichten, ihres kräftigen
Fleisches und der schönen
Federn halber gejagt, aber auch
von den Eingebornen gezähmt und lernen sprechen, wenngleich schwerer als andre Papageien.
Sie
werden zahm, machen aber von ihrem furchtbaren
Schnabel bisweilen sehr unerwünschten
Gebrauch. Der
Makao
(Arakanga, S. macao
L.), 86
cm lang, scharlachrot, auf dem
Rücken und
Bürzel, an den
Schwingen und Schwanzdeckfedern blau, an den größten Flügeldeckfedern
und den langen Schulterfedern gelb und grün, an den mittlern Schwanzfedern rot, am Ende blau, an den
beiden äußersten dunkelblau.
Das Auge ist gelblichweiß, die nackte Wange bräunlich fleischfarben, der Oberschnabel hornweiß, der Unterschnabel schwarz, der Fuß grauschwarz. Er bewohnt den Norden [* 13] Südamerikas bis Guatemala [* 14] und Honduras [* 15] und lebt besonders in den Uferwäldern. Die Keilschwanzsittiche (Perüschen, Perikiten, Conurus Finsch), gestreckt erscheinende Vögel von Drossel- bis Dohlengröße mit einem Schnabel, der so lang wie hoch und auf der Firste stumpf abgesetzt ist, langen, spitzen Flügeln und meist nur mittellangem, keilförmig abgestuftem Schwanz. Das Gefieder ist vorherrschend grün, mannigfach bunt gezeichnet und läßt nur einen deutlichen Kreis [* 16] um das Auge frei. Keilschwanzsittiche finden sich in ganz Südamerika, [* 17] eine Art auch in Nordamerika, [* 18] leben in starken ¶
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Flügen in Wäldern, auch an den Küsten, nisten in Baumlöchern und legen 2 Eier. Von einzelnen Arten findet man ganze Flüge gezähmter Tiere in den Niederlassungen der Indianer. Mehrere Arten kommen auch nach Europa. Der Carolinasittich (C. carolinensis L.), 32 cm lang, dunkelgrün, am Kopf, Schultern und Schwingen rötlichorange, im Nacken goldgelb. Die großen Flügeldeckfedern sind olivengrün mit gelblicher Spitze, die Schwingen dunkel grasgrün, innen tief purpurschwarz, die Schwanzfedern dunkelgrün, in der Nähe des Schafts blau, innen dunkel graugelb gesäumt, außen schwärzlich; das Auge ist graubraun, der Schnabel weißlich, der Fuß gelblich. Er fand sich früher bis 42° nördl. Br. in Amerika, ist gegenwärtig aber durch rücksichtslose Verfolgung sehr stark zurückgedrängt; er ist sehr gesellig und anhänglich, fliegt nach Art der Tauben [* 20] in geschlossenen Schwärmen, herbergt gesellig in großen Baumhöhlen, in welchen er sich an den Seitenwänden anhängt, wird auf Feldern und in Gärten sehr schädlich und legt in Baumhöhlen 2 Eier.
In der Gefangenschaft bleibt er mißtrauisch und vorsichtig. Die Edelsittiche (Palaeornis Vig.), mittelgroße Papageien
mit kräftigem
Schnabel, der so lang wie hoch ist, dessen Oberschnabel in der Wurzelhälfte kantig abgesetzt, mit der Spitze stark abwärts
gekrümmt und vor derselben schwach gekerbt ist, langen, spitzigen Flügeln und langem, keilförmigem,
stark abgestuftem Schwanz, dessen beide mittlere Federn stark verlängert sind. Sie bewohnen Südasien vom Indus bis Südchina
und von Kaschmir
[* 21] bis zu den Sundainseln sowie Afrika
[* 22] zwischen 6 und 17° nördl. Br. Der Halsbandsittich (Papageien
torquatus Bodd.),
35-40 cm, grasgrün, an den Halsseiten und der Wangengegend bläulich mit schwarzem Kehlstreifen und rosenrotem
Bande; die beiden mittelsten und die Spitzen der übrigen Schwanzfedern sind blau, das Auge gelblichweiß, der Augenring rot,
der Schnabel rot, der Fuß grau. Er findet sich in Asien
[* 23] und Afrika und kam durch Alexander d. Gr. nach Griechenland,
[* 24] und die Römer
[* 25] fanden ihn bei Tergedum am mittlern Nil. Er lebt in Asien in Gärten und Baumpflanzungen und in Städten wie
bei uns die Dohlen, richtet in Gärten und aus Feldern Schaden an und nistet in Gebäuden; in Afrika ist er Waldvogel.
Das Gelege besteht aus 3-4 Eiern. Die nach Europa kommenden Vögel stammen vom Senegal, sie werden sehr zahm und liebenswürdig, lernen auch sprechen. Die Dickschnabelsittiche (Bolborhynchus Bp.), kleine Vögel mit sehr kräftigem, dickem, kurzem, stark abgerundetem, auch seitlich erweitertem Oberschnabel mit kurzer, breiter, stumpfer Spitze und seichtem Zahnausschnitt, langen Fittichen und keilförmig abgestutztem Schwanz, finden sich im westlichen, südlichen und mittlern Südamerika.
Der Mönchssittich (B. monachus Bodd.), 27 cm lang, grasgrün, auf dem Mantel blaß olivenbräunlich, Kopf, Hals und Brust hellgrau, am Kropf bräunlich mit hellen Wellenlinien, an Unterbrust und Bauch hellgrau, an Unterbauch gelbgrün, Schwingen indigoblau, Schwanzfedern grün; das Auge ist braun, der Schnabel bräunlich, der Fuß grau. Er findet sich von Südbrasilien bis über die La Plata-Staaten hinaus, ist in Paraguay sehr gemein, zieht in Schwärmen umher, plündert Mais- und Getreidefelder und wird daher eifrig verfolgt. Er baut oft gesellig aus Reisern große, frei stehende, oben bedeckte Nester auf Bäumen, und bisweilen wird ein sehr großes Nest mit mehreren Eingängen von mehreren Pärchen benutzt. Er eignet sich gut für die Gefangenschaft und pflanzt sich auch im Käfig fort.
Zur Gattung Singsittich (Melopsittacus Gould) gehört der Wellenpapagei (M. undulatus Gould), welcher 20-22 cm lang wird und sehr gestreckt erscheint; der Schnabel ist höher als lang, seitlich und auf der Rückenfläche abgerundet, der Oberschnabel fast senkrecht herabgebogen und in eine weit überhängende Spitze ausgezogen, vor derselben tief ausgebuchtet. Der Fittich ist lang und spitzig, der Schwanz stufig. Das Gefieder ist am Hinterkopf, Nacken, Oberrücken, an der Schulter und an den Flügeldecken grüngelb, jede Feder an der Spitze schwärzlichbraun, Hinterrücken, Bürzel und Unterseite grün, am Vorderkopf, Scheitel und an der Gurgel gelb, seitlich mit je vier blauen Flecken, die Schwingen sind düster grün, außen schmal gelb gesäumt, die Schwanzfedern grünblau mit gelbem Mittelfleck, die beiden mittlern Schwanzfedern dunkelblau; das Auge ist blaßgelb, der Schnabel horngelb, der Fuß bläulichgrau.
Die Wachshaut ist beim Männchen hochblau, beim Weibchen graugrün. Er bewohnt das ganze Festland Australiens, hauptsächlich die Grasebenen des Innern, unternimmt förmliche Wanderungen je nach der Reife der Samen, [* 26] erscheint in großen Schwärmen, brütet gesellig in Eukalypten und legt 4-6 Eier. Er fliegt höchst geschickt und besitzt einen ansprechenden, wenn auch nicht reichhaltigen Gesang. Seit Anfang der 50er Jahre kommt der Wellenpapagei nach Europa und ist seitdem einer der beliebtesten Stubenvögel [* 27] geworden. Er ist ziemlich dauerhaft, von höchst anmutigem Wesen, lebhaft, liebenswürdig und verträglich.
Kein Papagei eignet sich als Zimmervogel so gut wie dieser, und es werden daher auch jährlich Tausende eingeführt, und trotzdem finden auch die in Europa gezüchteten Vögel stets schnellen Absatz. Der Wellenpapagei pflanzt sich im Käfig, besonders im Flugbauer, bei richtiger Behandlung sehr leicht fort, und die Zucht desselben kann recht erträglich werden.
Vgl. Göller, Des Wellensittichs Zucht und Pflege (Weim. 1876);
Ruß, Der Wellensittich (Hannov. 1880).
Die Familie der Kurzschwanzpapageien
(Psittacidae) besteht größtenteils aus Amerikanern und umfaßt
fast alle afrikanischen Papageien
, 12 Gattungen mit nahezu 90 Arten. Der Schwanz ist mittellang, abgestutzt oder abgerundet. Der Jako
(Psittacus erithacus L.), ca. 30 cm lang, 65 cm breit, mit kräftigem, auf der Firste abgerundetem Schnabel, langen Flügeln mit
wohl entwickelter Flügelspitze, mittellangem, fast gerade abgeschnittenem Schwanz, aschgrauem Gefieder,
nur am Schwanz rot gefärbt, mit gelber, bei jungen Vögeln aschgrauer Iris, schwarzem Schnabel, weißlicher, nackter Gesichtshaut
und grauen Füßen, bewohnt Westafrika von Senegambien bis Benguela, östlich bis zum Tsadsee, den westlichen Quellflüssen
des Nils und dem Nyanzasee und wurde auf den Maskarenen eingebürgert. Er lebt gesellig, oft in großen
Scharen, fliegt schlecht, ist sehr schreckhaft, nistet im Dickicht der Wälder in Baumlöchern, legt 4-5 Eier und verteidigt
die Jungen sehr mutig.
Die roten Federn dienen den Eingebornen zu kriegerischem Kopfputz; überall, wo er vorkommt, wird er aber auch in der Gefangenschaft gehalten und zum Sprechen abgerichtet. Die für die Ausfuhr bestimmten Vögel werden aus den Nestern genommen und laufen bis zum Transport mit beschnittenen Flügeln frei umher. Nach der Ankunft in Europa sterben sehr viele der importierten Vögel infolge der unrationellen Behandlung auf den Schiffen. Wegen seiner Sanftmut, Gelehrigkeit und Anhänglichkeit ist der Jako einer der beliebtesten Stubenvögel. Er kann sehr alt werden. Sein Fleisch ist genießbar. Die ¶
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Amazonenpapageien
(Grün-, Kurzflügelpapageien
, Chrysotis Swains.) sind gedrungen gebaut, mit sehr kräftigem, mäßig gewölbtem
Schnabel, nach hinten zu kantig abgesetzter Firste, mäßig langen Flügeln mit wenig oder kaum vorragender Spitze und kurzem,
breitem, abgerundetem Schwanz. Das Gefieder ist vorherrschend grün; Kopf und Flügelbug sind meist gelb, ein Spiegel
[* 29] auf den
Flügeln meist rot. Sie finden sich von den La Plata-Staaten bis Südmexiko und in Westindien,
[* 30] besonders
in den Uferländern des Amazonenstroms, sind echte Waldvögel, fliegen schwerfällig, schreien unaufhörlich und laut und
nähren sich von Früchten.
Sie sind vortreffliche und sehr gelehrige Käfigvögel und werden auch des wohlschmeckenden Fleisches halber viel gejagt.
Der Amazonenpapagei (C. amazonica L.), 35 cm lang, 56 cm breit, dunkel grasgrün, unterseits kaum heller, an der Stirn lilablau,
an Kopf und Backen hochgelb, am Flügelbug rot; die seitlichen Schwanzfedern sind innen blutrot, das Auge ist rot, der Schnabel
gelb, an der Spitze dunkelbraun, der Fuß bräunlich. Er ist in Südamerika sehr gemein, namentlich in Mittel-
und Nordbrasilien, Venezuela,
[* 31] Bogotá, Ecuador. Im Handel finden sich besonders der kleine Gelbkopf (C. ochroptera Gml.),
der doppelte Gelbkopf (C. Levaillanti Gray) und die Rotbugamazone (C. aestiva Lath.). Die Zwergpapageien
(Psittacula Kuhl) haben
etwa die Größe eines Stars oder Sperlings, sind sehr gedrungen gebaut, mit sehr kräftigem, hohem, zuweilen
auffallend dickem, seitlich abgerundetem, langhakigem Schnabel, langen, spitzen Flügeln und kurzem, sanft abgerundetem oder
fast geraden Schwanz.
Das Gefieder ist vorherrschend glänzend grün, mit sanfterm oder grellerm Rot am Kopf, lebhaftem Blau auf dem Bürzel und schönfarbiger
Fleckenzeichnung auf dem Schwanz. Sie finden sich in Asien, Afrika, Amerika und Australien, bevölkern oft
in Scharen den Wald und die buschreiche Steppe, richten oft in Getreidefeldern großen Schaden an und stehen hinsichtlich ihrer
Begabung hinter den meisten größern Papageien
entschieden zurück. Hierher gehört der Unzertrennliche (Inséparable, Papageien
pullaria
L.), welcher mittelgroß, lebhaft grasgrün, am Vorderkopf, Backen und Kinn zinnoberrot, am Bürzel himmelblau,
auf dem Schwanz mit schwarzer Querbinde gezeichnet ist. Er bewohnt West- und Innerafrika und kommt häufig zu uns.
Das Pärchen gibt ein anmutiges Bild vollkommener Harmonie und wild deshalb gern im Käfig gehalten; er ist aber etwas hinfällig,
und wenn einer den schädlichen Einflüssen erliegt, so folgt der andre (man sagt oft, aus Gram) gewöhnlich
bald nach. Der Rosenpapagei (Papageien
roseicollis Viell.),
in Süd- und Westafrika, brütet in den Nestern des Siedelsperlings und des Mahaliwebers und trägt Baumaterial zum Nest, indem
er abgeschleißte Splitter zwischen den Bürzelfedern befestigt.
Die Zierpapageien
(Coryllis Finsch) sind meist noch kleiner als die Zwergpapageien
, mit sehr schwachem,
seitlich zusammengedrücktem, in eine lange, sanft gekrümmte, dünne Spitze auslaufendem Schnabel, langen Flügeln mit weit
vorragender Flügelspitze u. kurzem, etwas abgerundetem Schwanz, sind lebhaft grün mit roten, gelben oder blauen Flecken auf
Oberkopf und Kehle und stets rotem Bürzel, leben in dem Gebiet von Ceylon
[* 32] bis Malabar und von der Halbinsel
Malakka bis Flores.
Das Blaukrönchen (C. galgulus L.), mit ultramarinblauem Fleck auf dem Scheitel, findet sich auf Borneo, Sumatra, Bangka und Malakka
und ist dadurch merkwürdig, daß es ruhend mit den Füßen sich anklammert und Leib und Kopf gerade
herabhängen läßt
(daher Fledermauspapagei). Wegen seiner Schönheit tritt der Papagei in der indischen Mythologie zu vielen Göttern in nahe
Beziehung, namentlich reitet Kama, der Gott der Liebe, auf einem Papagei. Daher erscheint auch der Papagei häufig in Liebesgeschichten,
wie in dem »Papageien
buch«, von welchem das »Tutinâme«
eine persische Version ist. In der christlichen Symbolik bedeutet der Papagei die unbefleckte Empfängnis
und findet sich daher auf ältern Bildern der heiligen Familie.
Vgl. Levaillant, Histoire naturelle des oiseaux des perroquets (Par. 1801-1805, 2 Bde.);
Wagler, Monographia psittacorum (Münch. 1835);
Finsch, Die Papageien (Leid. 1867-69, 2 Bde.);
Ruß, Die Papageien (Bd. 3 von »Die fremdländischen Stubenvögel«, Hannov. 1880).