Panzacchi
(spr. -zacki), Enrico, ital. Dichter und Kunstkritiker,
geb. 1841 zu
Bologna, studierte dort
Philosophie und
Jurisprudenz, dann
in
Pisa
[* 2] und
Florenz
[* 3]
Philologie und
Philosophie, wurde 1866 zum
Professor der Geschichte am
Lyceum von
Sassari ernannt, ging dann nach
Bologna, wo er 1868 die Professur
der
Philosophie am
Lyceum erhielt und zwei Jahre lang die »Rivista
Bolognese« redigierte, wurde daselbst 1871 zum
Professor der
Kunstgeschichte an der
Akademie der schönen
Künste und einige Jahre später zum
Direktor derselben ernannt.
Panzacchi
wird in
Italien
[* 4] als Dichter und Kunstkenner sehr geschätzt und als
Lyriker von manchen mit
Coppée verglichen.
Man findet in seinen Dichtungen eine zarte, sinnige Stimmung, schöne Naturschilderungen und mitunter auch den echten Volkston, ganz besonders aber musikalisches Gefühl. In seinen Erzählungen schildert er mit Vorliebe die Lichtseiten des Daseins und bildet so einen wohlthuenden Gegensatz zu den Naturalisten. Obwohl als Prosaiker nicht so bedeutend wie als Lyriker, hat er auch als Erzähler ein nicht sehr großes, aber auserlesenes und anhängliches Publikum. Außer vielen, in Zeitschriften veröffentlichten geistreichen Kritiken besitzen wir von ihm: »Liriche«, welche seit 1877 mehrmals aufgelegt wurden, »Racconti e liriche« (1881),
»Racconti verosimili e inverosimili« (1885),
»Teste quadre, Nuove liriche« (1888),
»I miei racconti« (1889),
eine Schrift über Richard Wagner u. a. Mit seinem Lustspiel »Villa Giulia« erlangte er nur einen Achtungserfolg.