oder
Rufu (Ruvu),
Fluß in
Deutsch-Ostafrika, entsteht aus Ruvu und Rongo, welche die südl. Abflüsse des Kilima-Ndscharo-Gebirges
sammeln (ein Quellfluß ist der Dschipefluß oder Jibe), bei
Klein-Aruscha, strömt, 30–50 m breit,
zwischen dem Litäma- und Paregebirge, 168 km in felsigem
Bette dahin und tritt, 200 m breit, erst zwischen
Usambara und
Usegua
in eine wechselnd fruchtbare Gegend; er bildet bei Kuani, 100 km von der
Küste, einen Wasserfall. An seiner Mündung bei
der Stadt Pangani erweitert er sich bis auf 1500 m. Er ist reißend,
seine
Tiefe sehr ungleich.
KleineDampfer können ihn bei
Flut 40 km
aufwärts bis Tschogwe befahren; auch die Möglichkeit einer Schiffbarmachung bis
Klein-Aruscha ist nicht ausgeschlossen.
Stadt der nördl.
Küste von
Deutsch-Ostafrika, mit (1896) etwa 6000 E., am linken Ufer
der Mündung des
FlussesPangani, auf flachem, durch eine Quaimauer geschütztem
Strande, zwischen schroffen Korallenwänden und
ausgedehnten Kokosplantagen im Norden
[* 2] und rötlichen Steilabfällen im
Süden. Die Stadt ist Sitz eines
Bezirksamtes, eines
Hauptzollamtes und einer Post- und Telegraphenagentur, besitzt eine Moschee und 179
Steinhäuser, außerdem etwa 1000 Lehmhütten;
die Gassen sind eng und winklig, das Trinkwasser schlecht.
Die Bevölkerung besteht aus 89
Arabern, 210
Indern, 135 Mschihiri, 30
Banjanen, 16 Europäern und etwa 4000
Negern, wozu noch 105
Araber
mit 1000–1200
Arabern in der Umgebung kommen; eine Compagnie der Schutztruppe und eine
Abteilung der Polizeitruppe sind
hier stationiert und in dem
Fort
(Boma) im Westen der Stadt, dem ehemaligen
BesitzBuschiris, kaserniert. Am Quai liegt das
Gebäude
der
Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft. Pangani gehört zu den größern Handelsplätzen des deutschen Gebietes,
ist Ausgangspunkt der Karawanenstraßen über
Usambara nach dem Massailand und über
Nguru nach Irangi. 1893–94 wurden über 29600 engl.
Pfd. Elfenbein exportiert; Ein- und
Ausfuhrzölle betrugen über 96000 M.
Größere Schiffe
[* 3] müssen anderthalb
Stunden seewärts
auf der
Reede ankern.