Panegyrĭkus
(griech.), eine vor einer Festversammlung (Panegyris) gehaltene Rede, welche durch Wahl des Stoffes und Glanz des Ausdrucks den Beifall der Menge zu gewinnen bestimmt war. Das Thema hatte oft Beziehung auf das Fest; rühmliche Thaten der Vorfahren wurden gepriesen und zur Nachahmung derselben aufgemuntert. Die berühmtesten erhaltenen Reden dieser Art sind der Panathenaikos und der Panegyrikos des Isokrates. Später wurden Lobreden auf einzelne Personen so genannt, eine Gattung, die besonders in der römischen Kaiserzeit geübt wurde.
Die bedeutendste
Rede dieser
Art ist der Panegyrikus
des jüngern
Plinius auf Trajan, das unerreichte
Muster der folgenden
Zeiten. Er bildet mit elf
Reden des Mamertinus,
Eumenius, Nazarius, Pacatus Drepanius und andrer Vertreter der gallischen
Rhetorik
aus dem 4. Jahrh.
n. Chr. die aus dem
Altertum überlieferte Sammlung der Panegyrici latini (hrsg. von Arntzen,
Utrecht
[* 2] 1790-95, 2 Bde.; von Valpy, Lond.
1838, u. Bährens, Leipz. 1874). Außerdem besitzen wir solche
Reden von
Symmachus,
Ausonius und
Ennodius. Auch poetischer Panegyrici
besitzt die
römische Litteratur eine ganze Anzahl: von Tibull auf Messala aus dem Jahr 31
v. Chr., von einem
Unbekannten der
Neronischen Zeit auf
Calpurnius
Piso, von
Claudian,
Apollinaris
Sidonius, Merobaudes, Corippus, Priscian,
Venantius Fortunatus u. a.