die westlichste der
Kanarischen Inseln 726 qkm (13,2 QM.) groß
mit 32,000 Einw., von dreieckiger, nach
Süden zugespitzter Form
(PuntaFuencaliente), ist durchaus vulkanischen Ursprungs und
sehr gebirgig, mit zahlreichen Gipfeln
(Pico de la
Cruz2356,Picode los Muchachos 2345
m) und tiefen
Schlünden, unter denen
die
Caldera, ein ungeheurer elliptischer Thalkessel mit 1200 m hohen, fast senkrechtenWänden, die Hauptmerkwürdigkeit
Palmas ist. Der
Boden besteht meist aus verwittertem vulkanischen
Gestein und ist besonders im N. sowie an den
Küsten und in
den
Thälern außerordentlich ergiebig.
Endpunkt der EisenbahnManacor-Palma, wird von einer durch 13 Batterien verteidigen Mauer umgeben, hat schöne öffentliche Plätze,
viele stattliche Gebäude und freundliche Promenaden, 7 Kirchen und zahlreiche Klöster. Die merkwürdigen Gebäude sind: die
Kathedrale, ein altgotischer, unter Jakob II. von Aragonien begonnener Prachtbau (1210) mit den Grabmälern ihres Begründers
u. des Marquis de la Romana;
die Kirche und der Kreuzgang des ehemaligen Franziskanerklosters;
ein königlicher
Palast, vormals Residenz maurischer Fürsten, jetzt Sitz des Generalkapitanats und des Obergerichts;
das Stadthaus, mit einer berühmten (»balearischen«) Uhr
[* 14] und Gemäldesammlung;
die Audienza, ein altertümliches Gebäude
mit schönen Gärten;
das neue Bankgebäude und zahlreiche Privatpaläste reicher Adelsgeschlechter (manche
mit wertvollen Kunstsammlungen und Bibliotheken).
Die Bevölkerung
[* 15] der eigentlichen Stadt belief sich 1878 mit den Vorstädten
und Caserios des Weichbildes auf 58,224 Ew., die sich vornehmlich mit Baumwolle,
[* 16] Schafwoll- und Leinweberei, Stickerei, Maschinenbau,
Fabrikation von Lederwaren, Hüten, Gold- und Silberarbeiten, Möbeln, Musikinstrumenten, Marmorwaren, Wachskerzen,
Konserven, Schiffszwieback, Konfitüren, Seife etc., dann Fischerei
[* 17] beschäftigen wie auch lebhaften Handel treiben. Der Haupthafen
von Palma ist für die größten Seeschiffe zugänglich und hat einen Molo von 1385 m Länge; der Leuchtturm steht bei dem kleinen,
durch zwei Forts verteidigen Hafenort Puerto Py, westlich von PalmaIn den letzten Jahren sind durchschnittlich
im Hafen von Palma 750 beladene Schiffe
[* 18] mit 260,000 Ton., meist der spanischen Flagge angehörig, eingelaufen.
5) Palma di Montechiaro, Stadt in der ital. ProvinzGirgenti (Sizilien),
[* 26] unweit der Küste und der Mündung des gleichnamigen Flusses,
hat einen Hafen, in welchem 1886: 456 Schiffe mit 27,782 Ton. ein- und ebensoviel ausliefen, Ausfuhr von Wein, getrockneten Früchten,
Soda, Schwefel etc. und (1881) 11,702 Einw. -
ital. Maler, war geboren um 1480 zu Serinalta
bei Bergamo und starb Ende Juli oder Anfang August 1528 in Venedig.
[* 28] Mehr ist über sein Leben nicht bekannt. Doch ergibt sich
aus seinen Werken, von denen über 50 erhalten sind, daß er sich zu Venedig unter dem Einfluß von Giov. Bellini, Cima und
Carpaccio ausbildete, daß er später seinen Stil nach seinen Altersgenossen Tizian und Giorgione umwandelte
und schließlich in der letzten Periode seines Schaffens zu voller malerischer Freiheit und Selbständigkeit entwickelte.
Mit Tizian und Giorgione bezeichnet er den Höhepunkt der venezianischen Malerei während ihrer Blütezeit. Er hat teils Altarbilder
und religiöse Gemälde für Paläste und Familienkapellen gemalt, welche meist die Madonna mit dem Kind
und mehreren Heiligen, bisweilen auch mit den Stiftern in ruhigem Beisammensein darstellen (sogen. Sante conversazioni, heilige
Unterhaltungen), teils Porträte,
[* 29] Einzelgestalten und Studienköpfe. Sein Hauptwerk, zugleich eine der vollendetsten und großartigsten
Schöpfungen der Malerei überhaupt, ist die heil. Barbara (Venedig, Santa MariaFormosa), um 1515 gemalt.