(vom lat. palma, palmus, flache Hand, Handbreite, Spanne), Längenmaß. Bei den alten Römern unterschied man einen
kleinen und einen großen Palmus. Der erstere (Palmus minor oder Palma) umfaßte vier Fingerbreiten oder
das Viertel eines röm. Fußes; der letztere, in der spätern Kaiserzeit vorzugsweise Palmus(Palmus major, auch Spithama und Dodrans) genannt, eine Spanne oder ¾ des röm. Fußes. In diesem Sinne erhielt sich das Maß
in der Namensform Palmo bei den Italienern, Spaniern und Portugiesen bis zu der Einführung des metrischen
Systems, jedoch in verschiedener Größe: auf Sicilien 0,2581 m, auf dem Festland des Königreichs Neapel 0,2646 m, auf Malta
(noch jetzt gesetzlich) 0,2613 m, in Portugal ⅕ Vara = 0,22 m, in Spanien (s. Cuarta) ¼ Vara = 0,209 m. In Holland ist
Palm der einheimische Name für das Decimeter. In Norwegen wurden bis zur Einführung des metrischen Systems (1882) Masten und andere
runde Hölzer mit dem Palm von 3 7/18 norweg. Zoll = 0,0886 in gemessen. In Hamburg war der Palm = ⅓ hamburg. Fuß oder 0,0955
m, während derselbe in England ¼ Fuß oder 0,076 m ist.
Gustav Wilhelm, schwed. Landschaftsmaler, geb. 1810 in
Schonen, wurde 1828 Schüler der Akademie zu Stockholm und ging 1837 nach dem Auslande, wo er sich hauptsächlich in Rom aufhielt.
Erst im Dez. 1852 kehrte er in das Vaterland zurück, wo er in demselben Jahre Mitglied der Akademie und
später Professor wurde. Er starb Palm ist in der schwed. Kunstgeschichte
der Vertreter der von den Romantikern ausgegangenen halbidealistischen Richtung, die um die Mitte des 19. Jahrh. herrschte.
Seine Werke sind zahlreich und sehr verbreitet. Das schwed. Nationalmuseum besitzt von ihm
Canale grande in Venedig (1860), Ariccia (1864), Domkirche zu Lund (1868), Stockholm mit der Riddarholmskirche.
Johann Philipp, Buchhändler, ein Opfer der franz. Gewaltherrschaft in Deutschland, geb. 1766 zu Schorndorf, erlernte
bei seinem Oheim Johann Jakob Palm in Erlangen den Buchhandel, heiratete später die Tochter des Buchhändlers Stein in Nürnberg
und wurde so Inhaber der Steinschen Buchhandlung daselbst. Im Frühjahr 1806 versendete diese Handlung
an eine Buchhandlung in Augsburg die Flugschrift: «Deutschland in seiner tiefen Erniedrigung» (neu hg. Würzb. 1877), die bittere
Wahrheiten über Napoleon I. und das Betragen der franz. Truppen enthielt. Palm wurde auf Befehl Napoleons in Nürnberg verhaftet,
in Braunau vor ein Kriegsgericht gestellt, 26. Aug. zum Tode verurteilt und wenige Stunden später erschossen.
Die Gewaltthat bestärkte in Deutschland wie im Ausland die Erbitterung gegen Napoleon; Palm wurde als Märtyrer gefeiert. Als
Verfasser der von ihm versandten und, wie jetzt erwiesen ist, auch verlegten Flugschrift wird mit der größten
Wahrscheinlichkeit der Kammerassessor Johann Konrad von Yelin in Ansbach
genannt. 1866 wurde Palm in Braunau ein Bronzestandbild
(von Knoll) errichtet. –