Palm
(Palme), [* 3] Längenmaß für die Rundung der Schiffsmasten, in England = 0,25 engl. Fuß, in Hamburg [* 4] = 0,09552 m, in Norwegen [* 5] = 0,0886 m, in Holland = 0,1 m.
Palm
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Palm
(Palme), [* 3] Längenmaß für die Rundung der Schiffsmasten, in England = 0,25 engl. Fuß, in Hamburg [* 4] = 0,09552 m, in Norwegen [* 5] = 0,0886 m, in Holland = 0,1 m.
Palm,
ein ursprünglich schweizerisches, jetzt in
Württemberg
[* 6] und
Sachsen
[* 7] begütertes
Geschlecht,
teilte sich 1689 in drei
Linien, von denen die beiden jüngern, noch blühenden 1735 die reichsfreiherrliche
Würde erhielten.
Der ältesten gehörte an
Johann
David von Palm
, geb. 1657, verteidigte als Hofkammerrat und
Generalkriegskommissariats-Direktor
mit dem
Grafen
Rüdiger von
Starhemberg
Wien
[* 8] gegen die
Türken und rettete die ungarische
Krone. Er starb Seine
Nachkommen erhielten 1750 die
Reichsgrafen- und 1783 die Fürstenwürde, doch starb diese
Linie mit dem
Fürsten
Karl von
Palm-Gundelfingen aus.
Palm,
Johann
Philipp, ein
Opfer französischer Tyrannei in
Deutschland,
[* 9] geb. 1768 zu
Schorndorf, erlernte
in
Erlangen
[* 10] den
Buchhandel und erwarb als Schwiegersohn des Buchhändlers
Stein zu
Nürnberg
[* 11] die Steinsche Buchhandlung. Im Frühjahr 1806 versandte
eine wahrscheinlich von
Professor Yelin in
Ansbach
[* 12] verfaßte und von Palm
verlegte
Flugschrift:
»Deutschland in seiner tiefen
Erniedrigung«
(neue Ausg., Würzb. 1877), in
welcher
Napoleon I. und das Benehmen der französischen
Truppen in
Bayern
[* 13] hartem
Tadel unterworfen waren, an die Stagesche Buchhandlung in
Augsburg,
[* 14] ohne jedoch den
Inhalt der
Schrift zu kennen.
Diese geriet zufällig in die
Hände französischer
Offiziere und zog den
Zorn derselben auf sich, welche den
Kaiser
Napoleon
auf dieselbe aufmerksam machten. Dieser befahl, ein abschreckendes
Exempel zu statuieren. Palm
, der nach
einem Fluchtversuch im Vertrauen auf seine Unschuld und seine
Eigenschaft als
Bürger einer ehemals freien Reichsstadt nach
Nürnberg zurückgekehrt war, wurde daselbst verhaftet und einer außerordentlichen Militärkommission in
Braunau überwiesen,
welche von
Napoleon den bestimmten Befehl hatte, die Schuldigen in 24
Stunden zu verurteilen und hinrichten
zu lassen.
Die
Verurteilung zum
Tod »wegen absichtlicher Verbreitung ehrenrühriger
Schriften wider
Frankreich« erfolgte auch
Palm
, der sein
Schicksal mannhaft und gottergeben ertrug, wurde 26.
d. M. in
Braunau erschossen. Die brutale That erregte im deutschen
Volk ingrimmigen
Haß gegen den rohen Gewalthaber und seine feigen
Schergen sowie das
Bewußtsein der tiefen
Erniedrigung
Deutschlands.
[* 15] 1866 wurde Palm
in
Braunau ein lebensgroßes Bronzestandbild von
Knoll errichtet.
Sein
Haus in
Nürnberg
hat König
Ludwig I. durch eine Gedenktafel ausgezeichnet.
Vgl.
»Biographie
Johann
Philipp Palms
, Buchhändler zu
Nürnberg«
(Münch.
1842);
Schultheiß,
Joh.
Phil. Palm
(Nürnb. 1860).