Pallas
(Pallas Athene), griech. Göttin, s. Athene.
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(Pallas Athene), griech. Göttin, s. Athene.
Günstling des Kaisers Claudius, Freigelassener von dessen Mutter Antonia, verwaltete das Finanzwesen, beredete Claudius, die Agrippina zu heiraten und Nero zu adoptieren, der ihn 59 n. Chr. umbringen ließ.
Peter Simon, Reisender und Naturforscher, geb. 1741 zu Berlin, studierte Medizin und Naturwissenschaften, hielt sich dann längere Zeit in Holland und England auf und ward 1768 von Katharina II. als Akademiker und Kollegienassessor nach Petersburg berufen und an die Spitze der großen, zur Beobachtung des Durchgangs der Venus durch die Sonne und zur Erforschung des östlichen Rußland ausgerüsteten Expedition gestellt. Pallas trat diese Reise 1768 an, blieb den Winter über in Simbirsk an der Wolga, folgte im nächsten Frühjahr dem Lauf des Jaik bis zu seiner Mündung in das Kaspische Meer und verweilte längere Zeit am Gurjew. 1770 untersucht er die beiden Abhänge des Uralgebirges, 1771 die Gruben von Koliwan, drang darauf bis Krassnojarsk am Jenissei vor und erforschte 1772 die Daurischen Gebirge bis an die chinesische Grenze, 1773 die kaukasischen Gegenden. Die Resultate dieser Reise waren großartige Sammlungen, welche jetzt den Kern des akademischen Museums zu Petersburg bilden, und Werke über die naturhistorischen und geographischen Verhältnisse der bereisten Gegenden (»Reisen durch verschiedene Provinzen des russischen Reichs« [Petersb. 1771-76, 3 Bde.]; »Sammlung historischer Nachrichten über die mongolischen Völkerschaften« [das. 1776-1802, 2 Bde.]; »Neue nordische Beiträge zur physikalischen und geographischen Erd- und Völkerbeschreibung, Naturgeschichte und Ökonomie« [das. 1781-93, 6 Bde.]). 1777 ward Pallas Mitglied des Ausschusses zur Topographierung des russischen Reichs und 1787 Historiograph des Admiralitätskollegiums. Von der Kaiserin mit zwei Dörfern in der Krim und einem Haus zu Simferopol beschenkt, lebte Pallas hier seit 1796 schriftstellerisch beschäftigt, kehrte darauf 1810 nach Berlin zurück und starb 8. Sept. 1811. Er schrieb: »Elenchus zoophytorum« (Haag 1766; deutsch von Wilkens, Nürnb. 1784); »Miscellanea zoologica« (Haag 1766); »Spicilegia zoologica« (Berl. 1767-1804, 2 Bde.); »Flora rossica« (das. 1784-88, 2 Bde. mit 100 Kupfern); »Zoographia Rossiae asiaticae« (Petersb. 1811, 3 Bde.); »Icones insectorum praecipue Rossiae Sibiriaeque peculiarium« (Erlang. 1781-83, 2 Abt.); »Linguarum totius orbis vocabularia« (2. Aufl., Petersb. 1790-91, 4 Bde.); »Tableau physique et topographique de la Tauride« (das. 1795); »Bemerkungen auf einer Reise durch die südlichen Statthalterschaften des russischen Reichs in den Jahren 1793-94« (Leipz. 1803, 2 Bde., mit Atlas); »Species Astragalorum« (das. 1800-1804, 14 Hefte).