Titel
Pagenstecher
,
1) Heinrich Alexander, Zoolog, geb. zu Elberfeld, [* 3] studierte seit 1842 in Göttingen, [* 4] Heidelberg, [* 5] Berlin [* 6] und Paris [* 7] Medizin und praktizierte 1848 und 1849 in Obersalzbrunn, dann in Barmen als Arzt. 1856 habilitierte er sich als Privatdozent in der medizinischen Fakultät zu Heidelberg, speziell für Geburtshilfe, entsagte aber dieser Disziplin infolge einer Verletzung der linken Hand, [* 8] widmete sich zootomischen Studien, wurde nach Bronns Tod 1862 dessen Nachfolger und 1882 Direktor des naturhistorischen Museums in Hamburg. [* 9] Seine wissenschaftlichen Arbeiten bezogen sich auf die verschiedensten Teile der Tierwelt, vorzugsweise auf parasitische Würmer [* 10] und Milben, niedere Seetiere (mit Leuckart), Perlenbildung etc. Er schrieb: »Beiträge zur Anatomie der Milben« (Leipz. 1860 u. 1861, 2 Hefte);
»Die Trichinen« (das. 1865);
»Die Insel Mallorca« (das. 1867);
»Allgemeine Zoologie« (Berl. 1875-81, 4 Bde.) u. a.
2)
Alexander, Augenarzt, geb. studierte seit 1846 in
Gießen,
[* 11]
Heidelberg und
Würzburg
[* 12] und bildete
sich dann in
Paris,
London
[* 13] und namentlich in
Berlin unter
Gräfe in der
Augenheilkunde aus. Er gründete 1857 in
Wiesbaden
[* 14] eine
Augenheilanstalt, welche bald von
Patienten aus allen Gegenden der
Welt sowie des
Studiums halber auch von
Ärzten besucht wurde.
Die von
Arnold, Pagenstecher
und
Sämisch herausgegebenen »Klinischen
Beobachtungen aus der Augenheilanstalt zu
Wiesbaden« bekunden im
Verein mit andern Veröffentlichungen die ungemein lebhafte Thätigkeit in der Anstalt. Pagenstecher
beschäftigte
sich vorzugsweise mit
Erörterung der
Lehre
[* 15] von der sympathischen
Entzündung des
Auges, mit der
Frage über die
Anzeichen zur
Ausschälung des Augapfels sowie mit der
Lehre vom sogen. grünen
Star, namentlich auch mit der
Extraktion
der
Linse,
[* 16] für deren operative
Entfernung zugleich mit der Linsenkapsel er selbst eine besondere Befähigung zeigte. Er starb