Päonios
(Paionios), griech. Bildhauer des 5. Jahrh. v. Chr., schuf nach dem Bericht des Pausanias die den Rossewettkampf zwischen Pelops und Önomaos darstellende, zum großen Teil wieder aufgefundene Gruppe im östlichen Giebelfeld des Zeustempels in Olympia (s. Tafel »Bildhauerkunst [* 2] III«, [* 3] Fig. 4). Inschriftlich als sein Werk ist die marmorne Kolossalfigur einer als herabschwebend vom Olymp gedachten Nike, [* 4] welche, von den Messeniern um 424 v. Chr. gestiftet, ebenfalls in Olympia gefunden worden ist (s. Tafel »Bildhauerkunst III«, [* 3] Fig. 3). Die freie, schwungvolle Komposition der [* 1] Figur, die großartige Behandlung der Körperformen und der Gewandung deuten auf den Einfluß des Pheidias, insbesondere der Parthenonskulpturen.
Die
Figuren am Zeustempel sind dagegen viel artistischer und befangener. Die
Inschrift an dem 6 m hohen, dreiseitigen
Postament
gedenkt auch der Beteiligung des an den
Skulpturen des Zeustempels, doch so unbestimmt, daß einige
Forscher
dem Päonios
die altertümlichen
Figuren der Giebelgruppe abgesprochen und seinen
Anteil auf die beiden
Weihkessel an den
Enden und
eine
Nike auf der
First des
Giebeldaches beschränkt haben.
Vgl.
Brunn, Päonios
und die nordgriechische
Kunst
(Münch. 1872).