Paeōnia
Tournef.
(Päonie),
Gattung aus der
Familie der
Ranunkulaceen,
Stauden, selten
Halbsträucher oder
Sträucher, mit wechselnden, ein- bis
dreifach dreispaltigen Blättern, großen, einzeln gipfelständigen, roten oder weißen
Blüten, vielsamigen, aufspringenden
Kapseln
[* 2] und kugeligen, glänzenden
Samen.
[* 3] Paeonia
peregrina Mill. (Paeonia
officinalis L.,
Pfingstrose,
Gichtrose),
mit unterirdischem, kurzem, walzenförmigem, knollig verdicktem
Wurzelstock, 30-60
cm hohen
Stengeln, doppelt dreizähligen,
fast lederartigen, kahlen Blättern, gestielten, 5-8
cm im
Durchmesser haltenden, karminroten
Blüten und von der Mitte an auswärts
gekrümmten
Kapseln, wächst in Südeuropa und wird in zahlreichen
Varietäten, auch mit gefüllten
Blüten,
als
Zierpflanze kultiviert.
Wurzel
[* 4] und
Samen waren früher offizinell; die letztern werden auf
Schnuren gereiht und kleinen
Kindern um den
Hals gehängt,
weil sie, wie man irrtümlich glaubt, das
Zahnen erleichtern. Im
Altertum galt die Päonie als Schutzmittel gegen die Neckereien
der
Faune (s.
Faunus). Die
Blumenblätter benutzt man ihrer
Farbe wegen zu
Räucherpulver. Paeonia
tenuifolia L.,
mit mehrfach fiederteiligen Blättern mit schmal linealen, spitzen Abteilungen und mit tiefroten
Blüten, wächst im südlichen
Rußland, in
Ungarn
[* 5] und in der Türkei
[* 6] und wird, wie auch Paeonia
albiflora
Pall., 40-60
cm hoch, mit zweimal dreizähligen, stark
glänzenden Blättern und weißer
Blüte,
[* 7] im südlichen
Sibirien, und namentlich Paeonia
Moutan
Sims.
[* 8] (Paeonia
arborea
Don.), 1-2 m hoch,
mit braunem, rundlichem
Stengel,
[* 9] der im
Alter mit einer schelferigen
Rinde umgeben ist, zweimal dreiteiligen oder dreispaltigen
Blättern und fünf- bis zehnblätteriger
Blumenkrone, in zahlreichen, auch gefüllten
Varietäten als
Zierpflanze kultiviert.
Die schönsten mit sehr großen
Blüten wurden von
Fortune aus
China
[* 10] und v.
Siebold aus
Japan eingeführt.