Titel
Pacini
(spr. -tschini), 1) Giovanni, ital. Opernkomponist, geb. zu Catania, Schüler von Marchesi und Mattei in Bologna und Furlanetto in Venedig, [* 2] debütierte 1813 mit der Oper »Annetta e Lucindo« in Mailand, [* 3] schrieb dann in den nächsten Jahrzehnten eine große Reihe andrer für die ersten Bühnen Italiens, [* 4] gab aber nach einem Mißerfolg am Fenicetheater in Venedig die dramatische Komposition längere Zeit ganz auf und errichtete eine Musikschule in Viareggio, die zu großer Blüte [* 5] gelangte (später in Lucca). [* 6] Er starb in Pescia. Seine besten Opern, deren er im ganzen ca. 80 geschrieben hat, sind: »Saffo« (1841),
»Medea« (1843),
»La regina di Cipro« (1846) und
»Niccolò de'
Lapi«
(1873 aufgeführt). Außerdem schrieb Pacini
35 Oratorien und
Kantaten, viele
Messen etc. und war auch als Musikschriftsteller
thätig.
Interessant ist seine
Autobiographie: »Le
[* 7] mie memorie artistiche« (1865; zu Ende geführt
von Cicconetti, 1875).
2) Filippo, Anatom, geb. zu Pistoja, studierte in Florenz [* 8] und Pisa, [* 9] dozierte dann über 40 Jahre in der medizinischen Fakultät zu Florenz und starb daselbst. Er entdeckte 1835 die nach ihm benannten, aber schon von Vater aufgefundenen Nervenendigungen (s. Haut, [* 10] S. 232).