Oxyde
,
im allgemeinen alle
Verbindungen eines Elementes mit Sauerstoff, im engern
Sinne aber nur, wenn sie nicht saure
Eigenschaften haben. Giebt ein Metall mehrere Oxyde
, die nicht Säuren sind, so nennt man von diesen das der
Verbindung mit Säuren
fähige
Oxyd, das, welches zu wenig Sauerstoff enthält, um mit einer Säure ein
Satz bilden zu können,
Suboxyd, diejenige Oxydationsstufe aber, die zu viel Sauerstoff enthält, um mit einer Säure ein
Salz
[* 2] zu bilden,
Superoxyd
oder
Hyperoxyd.
Sind zwei Oxyde
fähig,
Salze zu bilden, so heißt das sauerstoffärmere Oxydul, das sauerstoffreichere
Oxyd. So z. B. ist
Pb2O
Bleisuboxyd, PbO
Bleioxyd, Pb2O3 Bleisesquioxyd und PbO2
Bleisuperoxyd, ferner MnO
Manganoxydul, Mn3O4
Manganoxyduloxyd, Mn2O3
Manganoxyd, MnO2
Manganhyperoxyd. In der ältern chem.
Sprache
[* 3] nannte man die Metalloxyde
Metallkalke;
daher ist denn auch verkalken gleichbedeutend mit oxydieren, d. h. verbinden mit Sauerstoff.
(S.
Calcination.) Die
Franzosen und Engländer und die deutschen Chemiker bezeichnen häufig die Oxyde
eines
Metalls bloß der Zahl nach als Protoxyde
, Deuteroxyde oder
Bioxyde, Trioxyde
, Tetroxyde, Pentoxyde u. s. w. und wenden diese
Nomenklatur auch auf Säuren, namentlich die
Anhydride derselben an; so nennt man schweflige Säure Schwefeldioxyd,
Kohlensäure
Kohlendioxyd, Schwefelsäure
[* 4] Schwefeltrioxyd.
Oxyd- und Oxydulsalze nennt man
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