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verschiedener Konfessionen ansässig. Die reform. Kirche steht an der sog. Croix d'Ouchy 500 m n. vom Dorf und auf der O.-Seite der nach Lausanne führenden Strasse; sie ist mit freiwilligen Beiträgen von wohlhabenden Privaten 1840 erbaut und kürzlich restauriert und vergrössert worden. Nahe daneben stehen eine auf Kosten eines reichen Privatmannes erstellte katholische Kirche und das 1894 erbaute Schulhaus der Croix d'Ouchy, das für die Kinder des untern Stadtteiles von Lausanne bestimmt ist.
Die bemerkenswerteste Baute von Ouchy
ist der
am See stehende alte
Turm, der letzte Ueberrest eines vom
Bischof Landry de Durnes 1170 aufgeführten
Schlosses, das später zerstört und dann vom
Bischof Roger wieder hergestellt worden ist. Dieses den
Bischöfen
zeitweise zum Wohnsitz dienende
Schloss wurde mit Ausnahme des
Turmes gegen Ende des 17. Jahrhunderts abgetragen und durch
ein
Zollhaus ersetzt, an dessen Stelle heute ein grosser Gasthof steht. 1877 erbaute man eine Drahtseilbahn, die von Ouchy
zum Hauptbahnhof und zu der durch die Anffüllung und Zudeckung des Flonthälchens w. vom
Grand Pont geschaffenen
Place du
Flon.
Seit 1903 steht Ouchy
ferner mit der Stadt durch einen Zweig der städtischen Strassenbahn in Verbindung. Ortschaft und
Hafen
sind zu wiederholten Malen verschönert und verbessert worden. 1790 erstellte man nach den
Plänen des
Ingenieurs Céard einen nahe vom
Schloss aus in den
See vorspringenden Damm von etwa 100 m Länge, der einen Teil des
Hafens
vor den durch den SW.-Wind erzeugten Wellen zu schützen bestimmt war. Grosse Arbeiten fanden namentlich im Zeitraum 1855-1860
statt, indem man einen nach SSW. gerichteten neuen Quai anlegte, der einen Teil des Dammes überdeckte,
östl. vom
Hafen einen öffentlichen
Platz schuf und an diesem das von einem Park umgebene grosse Hotel Beau Rivage (Aktienunternehmung)
erbaute.
Zwischen 1870 und 1880 entstanden w. von Ouchy
ein neuer
Platz und neue Strassenzüge. Ganz neu ist ein 1050 m
langer und 45 m breiter
Quai, der vom Hotel bis zur Mündung der
Vuachère nach O. zieht und in
Lutry in die Strasse über die
Croix d'Ouchy einmündet. 1904 und 1905 endlich brach man eine Reihe von alten
Häusern ab, verbreiterte die
Strassen und erbaute
zwischen
Lausanne und Ouchy
zahlreiche neue
Häuser. Als
Hafen der nach Genf
grössten Stadt am
Genfersee ist
Ouchy
sehr bedeutend und zwar sowohl für den Waren (besonders Baumaterialien)-Verkehr als für den Personenverkehr. Im Sommer
kursieren an beiden Seeufern zahlreiche Dampferkurse zwischen Genf,
Vevey und
Villeneuve, die zwar im Winter merklich eingeschränkt,
aber nie ganz aufgehoben werden. 1898-1902 haben in Ouchy
jährlich 116500 Personen verkehrt.
Ouchy
ist der zweitbedeutendste
Hafen des
Sees und trägt für sich allein 16% der Gesamteinnahmen der Dampfschiffahrt auf
dem
Genfersee. Westl. vom
Hafen hat die Dampfschiffahrtsgesellschaft 1888 eine Werft mit Reparaturwerkstätte für ihr Schiffsmaterial
einrichten lassen. Nahe dabei befindet sich die aus 1847 stammende Gasanstalt der Stadt
Lausanne. Ouchy
hat sich seit dem Bau des Hotel Beau Rivage, dem sich andere Gasthöfe angeschlossen haben, auch zur beliebten Sommerfrische
entwickelt.
Zwei Erziehungsanstalten für junge Leute. In Ouchy
besassen einst der
Bischof und das Stift zu
Sitten
Güter, die dann 1245 an
das Stift zu
Lausanne verkauft wurden. Es existierte längs dem Ufer lange Zeit der
Brauch des Ziehens
der Schiffe, wofür eine Abgabe erhoben wurde, die
1558 durch Kauf an die Stadt kam und bis 1798 bestehen blieb. Die
Berner
Regierung unterhielt in Ouchy
eine Kriegsflottille, um mit Genf
verkehren zu können und gegen allfällige
Ueberfälle von
Seiten der Herzoge von Savoyen gerüstet zu sein. In Ouchy
vollendete Lord Byron seine Dichtung Der Gefangene
von
Chillon. Geburtsort des Theologen Ch. François Gabriel Recordon (1800-1870) und von Alexandre Vinet (1797-1847). Im 11. Jahrhundert:
Osciacum; 1170, 1228: Oschye; 1359: Oschie.