Sicilien übersetzen wollte, den
Bann gegen ihn aus, entband die deutschen Fürsten ihres
Eides und half dazu, daß
Friedrich II.
in
Deutschland
[* 3] zum Gegenkönig erwählt wurde. Otto eilte im Febr. 1212 nach
Deutschland zurück, verwüstete das Gebiet des
Landgrafen von
Thüringen, setzte seinen Gegner Ottokar von
Böhmen
[* 4] ab, verlor aber, als
Friedrich plötzlich
in
Deutschland erschien und er selbst vom König von
Frankreich, gegen den er mit dem engl. König
Johann ohne Land einen Kriegszug
unternommen hatte, bei
Bouvines geschlagen wurde, sein Ansehen vollends. Er zog sich nach
Braunschweig
[* 5] zurück,
das ihm bei der
Teilung der welfischen Erblande 1203 zugefallen war, bis er auf der Harzburg
starb. Otto war seit mit
Beatrix (gest. der Tochter Philipps von
Schwaben, und seit 1214 mit Maria, der
Tochter
Heinrichs von
Brabant, vermählt. -
von Nordheim,
Herzog von
Bayern
[* 6] (1061-70), aus einer angesehenen sächs. Familie, erhielt als Lohn für seine Dienste
[* 7] in Reichsgeschäften 1061 das Herzogtum
Bayern, das bisher die Kaiserinwitwe
Agnes selbst verwaltet hatte.
Voll Ehrgeiz schloß er sich trotzdem den Ränken gegen die Kaiserin an und entführte im
Bunde mit
Anno von Köln
[* 8] und dem
Markgrafen von Meißen
[* 9] 1062 den jungen König
Heinrich IV. seiner
Mutter. O.s
Energie ist das Betreiben und der Erfolg des ungar.
Feldzugs 1063 zu verdanken, und dreimal, 1064, 1066 und 1068, ist er teils im Interesse des Papstes
Alexanders
II., teils in dem des Königs in
Italien
[* 10] thätig gewesen.
Gegen die
Slawen und gegen den aufständischen Markgrafen Dedi von der sächs. Ostmark begleitete
Otto 1069 den König, wurde aber 1070 auf eine wohl unbegründete
Anklage hin wegen Hochverrats für friedlos
erklärt und seines Herzogtums entsetzt. Die
Acht wurde bald aufgehoben, auch seine Eigengüter erhielt Otto zurück; aber er
blieb fortan die eigentliche Seele der sächs.
Aufstände gegen
Heinrich IV. (s. d.), ja nach dem
Tode des Gegenkönigs
Rudolf
von
Schwaben 1080 wünschten dieSachsen
[* 11] O.s
Erhebung als
Rudolfs Nachfolger. Er blieb der gefährlichste
Gegner des Königs und starb -
erster
Herzog von
Bayern (1180-83) aus dem Hause Wittelsbach, geb. um 1120, begleitete seinen
Vater, den bayr.
Pfalzgrafen Otto V., 1147 auf dem Kreuzzuge und trat schon früh in ein vertrautes Verhältnis zu
Friedrich
von
Schwaben, dem nachmaligen
KaiserFriedrichI., dem er als
Rat wie als Feldherr allezeit, besonders in den ital.
Kriegen und
in dem Kampf gegen
Heinrich den Löwen,
[* 12] hervorragende Dienste geleistet hat. Dafür wurde er beim
Sturz des Löwen 1180 mit
dem Herzogtum
Bayern belehnt. Doch wurde die
Steiermark
[* 13] von
Bayern gelöst und zum selbständigen Herzogtum erhoben. Die Pfalzgrafschaft
überließ Otto damals seinem gleichnamigen jüngern
Bruder, mit dessen Sohn Otto von Wittelsbach diese Linie 1209 wieder erlosch.
IhreGüter fielen an die herzogliche zurück. Otto starb -
von Wittelsbach, Pfalzgraf von
Bayern, der
Mörder König Philipps von
Schwaben, ein Bruderssohn des vorigen, kämpfte
gegen Otto IV. für Philipp von
Schwaben, der ihm eine seiner
Töchter zur Gemahlin versprochen hatte.
Aber kurz
vor derVerlobung trat Philipp zurück, vielleicht
weil er die Otto zugedachte
Braut dem Neffen des Papstes vermählen
wollte. Dann meinte Otto, Philipp hintertriebe seine
Verlobung mit
Gertrud, Tochter
Heinrichs von
Schlesien.
[* 14] Beide Kränkungen
sollen ihn zur Ermordung des Königs in
Bamberg
[* 15] geführt haben. Der Markgraf
Heinrich von Istrien
[* 16] und dessen
Bruder, der
Bischof Ekbert von
Bamberg, wurden für mitschuldig gehalten, aber vielleicht nur, weil sie O.s Flucht
begünstigten. Otto IV. erklärte den
Mörder in die
Acht. Der Marschall
Heinrich von Pappenheim tötete 1209 den Geächteten
auf der Flucht an der Donau;
HerzogLudwig von
Bayern brach seine
Burgen,
[* 17] auch die Stammburg Wittelsbach,
und machte
sie der Erde gleich.
Wilh.LuitpoldAdalbert Waldemar, König von
Bayern, geb. zu
München,
[* 18] Sohn des Königs Maximilian
II. und der Prinzessin Maria von
Preußen,
[* 19] machte den
Krieg von 1866 in dem Hauptquartier seines Großoheims,
des Prinzen
Karl, und den von 1870 und 1871 im
Großen Hauptquartier des Königs Wilhelm mit.
Schon 1872 zeigten sich bei ihm
Trübungen des
Geistes, die eine ärztliche Pflege nötig machten. Er wurde nach Schloß
Nymphenburg gebracht und dort streng
überwacht. 1878 wurde er nach dem Schloß Schleißheim und bald darauf nach Schloß Fürstenried gebracht.
Nach dem
Tode seines
BrudersLudwig II. wurde er zum König proklamiert; doch übernahm sein Oheim, Prinz Luitpold
(s. d.), für ihn die Regentschaft. Mehrfache Anregungen, das Königtum
von dem als unheilbar geisteskrank erkannten Otto auf den Prinzen Luitpold zu übertragen, scheiterten
an den Bestimmungen der bayr.
Verfassung.
Markgraf von
Brandenburg
[* 20] (1170-84), ältester Sohn
Albrechts des
Bären, geb. etwa 1128, war schon zu Lebzeiten
seines
Vaters an der Regierung der
Mark beteiligt, vergrößerte seine Herrschaft durch die Eroberung der
Länder Glin und Löwenberg
und war
Stifter der
AbteiLehnin. Im Kampfe gegen
Heinrich den Löwen hat Otto den
Kaiser kräftig unterstützt. Er starb