MarcusSalvius, röm.
Kaiser, geb. 32
n. Chr. zu
Ferentinum in
Etrurien, ward
NerosVertrauter und Genosse seiner
Ausschweifungen,
trat demselben 59 seine GemahlinPoppäa Sabina ab und wurde, um von
Rom
[* 2] entfernt zu werden, nach
Lusitanien
als
Statthalter der
Provinz geschickt, die er der von ihm zu hegenden Erwartung entgegen mit
Milde und Einsicht verwaltete.
Als
Galba sich 68 gegen
Nero empörte, war der erste, welcher zu jenem übertrat, und leistete ihm große
Dienste.
[* 3] Da jedoch derselbe statt seiner
Piso zu seinem Nachfolger wählte, gewann Otho einen großen Teil der
Prätorianer für
sich und ließ sich nach Ermordung
Galbas15. Jan. 69 von diesen zum
Kaiser ausrufen. Indessen aber hatten die
Legionen in Germanien
[* 4] ihren
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Marcus Salvius, röm. Kaiser von Jan. bis April 69, geb. 32 n. Chr.
Er stammte aus angesehenem, ursprünglich etrusk. Geschlecht und war
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anfangs einer der Genossen und Zechkumpane Neros. Später wurde er, weil der Kaiser in dem ungestörten Besitz von O.s Gemahlin,
Poppäa Sabina (s. d.), sein wollte, 59 als Statthalter nach Lusitanien geschickt. Als Galba sich gegen Nero 68 empörte,
schloß sich Otho sogleich an jenen an, begleitete ihn nach Rom und wurde nach dessen Thronbesteigung Konsul.
Da aber Galba schließlich nicht ihn, sondern den Piso zum Nachfolger ernannte, so veranlaßte Otho einen Aufstand der Prätorianer.
Galba und Piso wurden 15. Jan. 69 ermordet und Otho zum Kaiser ausgerufen. Inzwischen hatten die Legionen in Germanien ihren Anführer
Aulus Viteliius (s. d.) zum Kaiser erhoben. Gegen dessen Feldherrn unterlag Otho bei Bedriacum (Cremona)
in Norditalien und gab sich 16. April selbst den Tod.